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Klimaschonendes Wohnen

Die österreichische Bauwirtschaft ist mit dem derzeitigen Energieverbrauch von Wohnungen und Häusern in Österreich nicht zufrieden.

Vertreter der Bauwirtschaft in Wirtschaftskammer und Gewerkschaft forderten am Dienstag in einer Pressekonferenz in Wien eine Milliarde zusätzlich für die Verbesserung der Energiestandards in heimischen Eigenheimen und Wohnungen sowie ein ganzes Bündel von Maßnahmen, um die Sanierungsrate von bisher rund 1 Prozent kurzfristig zu verdreifachen und mittelfristig zu verfünffachen. Von den rund 3,6 Millionen Wohnungen und Häusern in Österreich wird in etwa 2,4 Millionen bzw. 67 Prozent mehr Energie verbraucht, als bei einer modernen Dämmung und einer entsprechenden technischen Ausstattung notwendig wäre. In Summe verursacht die Energieversorgung des gesamten Gebäudebestandes knapp 20 Prozent der Emissionen von gefährlichen Treibhausgasen in Österreich. Knapp zwei Drittel davon entfallen auf Privathaushalte. Gemessen an den Kosten bei einer Nicht-Erreichung der österreichischen Kyoto-Ziele durch den Zukauf von internationalen Zertifikaten würde allein die Energieversorgung des Gebäudesektors Kompensationszahlungen von mindestens 310 Millionen Euro verursachen, hat das Institut für Immobilien, Bauen und Wohnen errechnet. “Zwei Jahre Stillstand sind genug”, kritisierte der Vorsitzende der Arge Bau!Massiv!, Othmar Kronthaler. Der Gebäudesektor könne enorm zum Klimaschutz beitragen, wenn die rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen stimmten. Josef Muchitsch, Bundesvorsitzender der Gewerkschaft Bau-Holz unterstrich, dass eine Sanierungsoffensive bei Eigenheimen nicht nur ein massiver Beitrag zum Klimaschutz wäre, sondern auch Arbeitsplätze gerade im ländlichen Raum schaffen würde. 100 Mio. Euro an Wohnbauinvestitionen sicherten rund 2.000 Jobs.

Um die Sanierungszahlen zu erhöhen, ohne den klimagerechten Wohnungsneubau zu vernachlässigen reicht nach Ansicht der Bau-Sozialpartner die Wohnbauförderung nicht aus. Der finanzielle Rahmen müsste um eine Milliarde Euro aufgestockt werden, fordert die Branche, außerdem sollte es einfachere und steuerliche Fördermodelle geben und der Standard für Neubauten von Passiv- auf Niedrigstenergiehaus umgestellt werden.

Die Baubranche drängt vor allem auf einen sofortigen Beschluss und Inkrafttreten der sogenannten 15a-Vereinbarung zwischen Bund und Ländern “über Maßnahmen im Gebäudesektor zum Zweck der Reduktion des Ausstoßes an Treibhausgasen” – unabhängig von den Neuwahlen. Der Bund könne sich aber bei den energie- und umweltpolitischen Zielen im Gebäudesektor aber nicht auf die Wohnbauförderung der Länder alleine verlassen, so die Bauwirtschaft, sondern Begleitende ordnungspolitische Maßnahmen im Bau- und Wohnrecht treffen.

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