Klimaaktivisten bei Protestaktion körperlich attackiert

Aufgebrachte Autofahrer beließen es nicht nur bei verbaler Aggression, sondern wurden auch handgreiflich, wie auf einem Video zu sehen ist. Aktivistin Marina Hagen-Canaval (Extinction Rebellion) zeigte sich angesichts der Übergriffe "schockiert", wie sie auf APA-Anfrage sagte. Die Polizei sichtet die Videos.
Sieben Aktivisten und Aktivistinnen blockierten gegen 10.00 Uhr den Kreisverkehr der Autobahnauf- und -abfahrt (A14) in unmittelbarer Nähe des Grenzübergangs zur Schweizer Gemeinde Diepoldsau. Laut Polizei setzten sie sich auf die Fahrbahn, manche hätten sich festgeklebt. "Innerhalb kürzester Zeit entstand eine massive Verkehrsstörung auf der Autobahn sowie der Diepoldsauerstraße und brachte den gesamten Verkehr in diesem Bereich zum Erliegen", hieß es seitens der Exekutive.
Protestierende von Autofahrer niedergestoßen
Manchen zum Stillstand gebrachten Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmern war das zu viel. Wie auf dem von den Aktivisten aufgenommenen Video zu sehen ist, kamen mehrere sichtlich erzürnte Autofahrer auf die Aktivisten zu. Ohne lange Ansprache wurden zumindest zwei der Protestierenden - ein Mann und eine Frau - niedergestoßen. Der Mann wurde in weiterer Folge von einem Auto touchiert. Er blieb auf der Fahrbahn liegen, woraufhin er von einem Autofahrer kurzerhand von der Straße geschleift wurde. Laut Polizei erlitten drei Aktivisten Abschürfungen. "Mich schockiert, dass Menschen sich so verhalten wegen eines erwartbaren Staus, den nicht wir verursacht haben", sagte Hagen-Canaval.
Ein Aktivist festgenommen
Nach der Auflösung der Versammlung durch die Bezirkshauptmannschaft Dornbirn wurden die festgeklebten Aktivistinnen und Aktivisten von der Fahrbahn losgelöst und weggetragen. Sie hätten den Ort nicht freiwillig verlassen wollen, so die Polizei. Ein Aktivist wurde kurzzeitig festgenommen.
Anzeige gegen die aggressiven Autofahrer werde die Gruppe nicht erstatten, wie Hagen-Canaval gegenüber der APA: "Das liegt nicht in unserem Interesse." Man sei aber von der Polizei aufgefordert worden, die gemachten Videos zur Verfügung zu stellen. Dem komme man natürlich nach.

(APA)
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