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Klien erstmals ausgeschieden

Michael Schumacher hat am Sonntag auch das fünfte Rennen der Formel-1-Weltmeisterschaft 2004 für sich entschieden. Christian Klien schied mit technischem Defekt aus. | Fahrerwertung

Der Deutsche sicherte sich am Sonntag in Montmelo bei Barcelona im 200. Rennen seiner F1-Karriere den 75. Erfolg. „Schumi” setzte sich nach seinen Siegen in Australien, Malaysia, Bahrain und San Marino auch in Katalonien souverän durch. Damit hat der 35-Jährige, der mit Auspuffproblemen zu kämpfen hatte, auch zwei weitere Rekorde eingeheimst: Schumacher stellte den Saison-Startrekord von Nigel Mansell (1992/ebenfalls fünf Siege) ein und ist der erst vierte Pilot, der in einem WM-Jahr fünf erste Plätze in Serie erobert hat.

Den Ferrari-Doppelerfolg perfekt machte der Brasilianer Rubens Barrichello. Rang drei ging an den Italiener Jarno Trulli (Renault), der nach einem starken Start überraschend geführt hatte und Lokalmatador und Teamkollege Fernando Alonso auf Rang vier verwies. Der Österreicher Christian Klien (Jaguar) schied in seinem fünften Grand-Prix erstmals aus, in der 46. Runde musste der Vorarlberger auf Platz 15 liegend mit technischem Defekt aufgeben.

Das Rennen begann mit einem Schockmoment. In der Aufwärmrunde tauchte nämlich ähnlich wie im Juli 2003 in Silverstone ein ungebetener Gast auf der Strecke auf – mit schwarzem T-Shirt, roter Zipfelmütze und einem Plakat in Händen lief ein Mann rund 20 Sekunden über den Kurs, ehe er von Streckenposten zu Boden geworfen und abgeführt wurde.

Die mehr als 100.000 Zuschauer fieberten danach einem heißen Startduell der in Reihe 1 stehenden Erzrivalen Schumacher und Montoya entgegen. Der Deutsche und der Kolumbianer wurden jedoch völlig überraschend von Trulli düpiert, der italienische Renault-Pilot – im Qualifying Vierter – legte einen wahren „Raketenstart” hin und ging als Leader in die erste Kurve.

Ab der zehnten Runden hatte „Schumi” dann aber wieder alles sicher im Griff. Trulli ging an die Box, Schumi legte mit freier Bahn vor sich eine schnelle Runde hin, fuhr dann ebenfalls an die Box und kam hauchdünn vor Trulli wieder auf die Strecke. Damit waren die Machtverhältnisse wieder zurechtgerückt, die befürchtete neuerliche „Spazierfahrt” des Saison-Dominators begann. „Schumi” baute seinen Vorsprung kontinuierlich aus und raste dem 75. Erfolg seiner Karriere unaufhaltsam entgegen.

Österreichs F1-Neuling Klien hatte das Qualifying mit vollem Tank bestritten und war nur vom 16. Startplatz aus ins Rennen gegangen. „Wir haben uns eine gute Taktik zurecht gelegt”, war sich der Vorarlberger vor dem Rennen sicher, gegen Ende des Laufs nach vorne gespült zu werden. Österreichs Ikone Niki Lauda bezeichnete das Jaguar-Vorgehen hingegen als „dumme Taktik”.

Zum von Klien erwarteten starken Finish kam es aber nicht. Der Hohenemser pendelte sich im Verlauf des Rennens auf den Plätzen 15 und 16 ein, ehe in der 46. Runde auf Grund eines technischen Defekts das Out kam. Nach den Plätzen 11, 10, 14 und 14 sah der Österreicher somit erstmals nicht die Zielflagge. „Die Enttäuschung ist natürlich groß, denn wir waren auf einem guten Weg und gerade hier habe ich mir so viel erwartet. Das Auto war über die halbe Renndistanz sehr schnell”, erklärte Klien, dem Probleme mit dem Gaspedal einen Strich durch die Rechnung machte. „Ich konnte kein Gas mehr geben, es ging nichts mehr. Aber das ist einfach Motorsport, das kann es geben. Wir müssen jetzt einmal analysieren, was genau passiert ist.”

Endstand:
1. Michael Schumacher (Ferrari): 1:27:32,841 Std.
2. Rubens Barrichello (Ferrari): + 13,290 Sek.
3. Jarno Trulli (Renault): + 32,294
4. Fernando Alonso (Renault): + 32,952
5. Takuma Sato (BAR-Honda): + 42,327
6. Ralf Schumacher (Williams-BMW): + 1:13,804 Min.
7. Giancarlo Fisichella (Sauber-Petronas): + 1:17,108
8. Jenson Button (BAR-Honda): + 1 Runde
9. Felipe Massa (Sauber-Petronas): + 1 Runde
10. David Coulthard (McLaren-Mercedes): + 1 Runde
11. Kimi Räikkönen (McLaren-Mercedes): + 1 Runde
12. Mark Webber (Jaguar-Cosworth): + 1 Runde
13. Cristiano da Matta (Toyota): + 1 Runde

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