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Kleine Cup-Sensation: Vienna besiegt Altach

Im ÖFB-Cup Achtelfinale empfing der Tabellenletzte der "Heute für Morgen" Liga den Tabellenzweiten und Aufstiegsaspiranten Altach. Am Spielverlauf war der große Punkteabstand zwischen den beiden Teams nicht zu erkennen. Ganz im Gegenteil: die Vienna hatte zahlreichere und die besseren Chancen und siegte letztendlich nach großem Kampf in der Verlängerung mit 2:1.

Zunächst waren zahlreiche Veränderungen bei beiden Mannschaftsaufstellungen aufgrund verletzungsbedingter Ausfälle und Sperren zu verzeichnen. Dennoch, oder gerade deswegen spielte die zuletzt krisengeschüttelte Vienna, auch ohne den in der bisherigen Saison enttäuschenden Ex-Nationalspieler Martinez beherzt und kombinierte durchaus gefällig. Bereits in der dritten Minute klingelte es fast in Altachs Tor: eine verunglückte Rückgabe von Sereinig landete am Lattenkreuz. Nur fünfzehn Minuten später hatten die Vorarlberger wieder Glück, dass es zu keinem

Eigentor kam: Suppan fälschte eine gut angetragene und scharf hereingegebene Flanke vom immer wieder mitkommenden Rechtsverteidiger Marco Salvatore an die eigene Stange ab. Auch in
weiterer Folge kam die Vienna einige Male gefährlich nach vorne. Einen direkten Freistoss von Djokic konnte Altachs Schlussmann Kobras nur mit großer Mühe mit dem Fuß zum Corner klären. Die Altacher hatten dem nicht viel entgegenzusetzen. Mehr als Verlegenheitsangriffe waren nicht zu sehen. Doch wie so oft in dieser Saison schoss
sich die Vienna selbst ein Tor: Nach katastrophalem Abspielfehler und folgender Abstimmungsschwierigkeit beim Sechzehner zog Harald Unverdorben flach ab und netzte zum 1:0 für die Voralberger ein. Denkbar glücklich,
nachdem dies die erste zwingende Chance für die Altacher gewesen war, während die Vienna einige gute Einschusschancen zuvor nicht nutzen konnte. Mit einem Schlag schien die beherzte
Leistung der Blau Gelben umsonst.

Doch die zweite Halbzeit sollte den Umschwung einleiten: Denn Altach setzte weiterhin auf Defensive und wurde dafür schließlich auch mit dem Ausgleich bestraft. Hosiner wurde von Osoinik gut in den Lauf geschickt, überrannte und überspielte Altachs rechten Verteidiger Lienhart und netzte in der 61. Minute zum 1:1 ein.

Die Vorarlberger wachten daraufhin etwas auf und vertrauten nicht mehr nur noch auf ihre Verteidigung. Es folgte ein offener Schlagabtausch mit Chancen auf beiden Seiten. Die Vienna hatten allerdings weiterhin die Überhand. Vor allem die Schlussphase hatte es in sich: der eingewechselte und blitzschnelle US-Amerikaner Alexander Joshu Gatt sorgte über die rechte Seite mehrmals für Gefahr. In der 83. Minute hatte er bereits Viennas Schlussmann Kuru überspielt, der Winkel zum Einschiessen war allerdings bereits zu spitz. Auf der Gegenseite verfehlte Djokic den Matchball um Zentimeter: ein Stanglpass von Salvatore verfehlte Freund und Feind, das Tor wäre bereits leer gestanden. So ging
es mit einem 1:1 in die Verlängerung.
 
Und auch in der Verlängerung wusste Salvatore nicht nur durch seine Kampfkraft, sondern auch als Vorlagengeber zu überzeugen: Bereits in der dritten Minute der Verlängerung erreichte sein Pass aus einem schnellen Angriff Rade Djokic der aus vollem Lauf den Ball vom Sechzehner aus wunderbar in das rechte Kreuzeck setzten konnte. Eine kleine Cup-Sensation lag in der Luft, doch noch war die Partie nicht entschieden: Auch in der Verlängerung war Gatt ständiger Gefahrenherd und Altach dem Ausgleich nahe. Ein Kopfballtreffer der Vorarlberger wurde aufgrund eines
vorangegangen Fouls nicht gegeben. Die erste Halbzeit der Verlängerung ging mit einem 2:1 für die Vienna zu Ende. In den letzten 15 Minuten stand die Partie noch auf Mesers Schneide: Altach hatte noch einige Einschussmöglichkeiten,
wieder war es Gatt der alleine und aus knapper Distanz vor dem gut herausgelaufenen Kuru in der 112. Minute vergab. Es wurde noch ruppig und spannend, schlussendlich konnte sich die Vienna knapp, aber verdient durchsetzen und steht somit etwas überraschend unter den letzten Acht des ÖFB-Cups.

First Vienna FC 1894 – SCR Altach  2:1 (n.V.) (0:1; 1:1)
Hohe Warte, 800 Zuschauer, Schiedsrichter: Manuel Schüttengruber

Tore: Hosiner (61.), Djokic (93.); Unverdorben (34.)

Aufstellungen:

First Vienna: Kuru – Osoinik, Imamoglu, Rathfuss, Salvatore – Kröpfl, Duran, Strohmayer, Dvoracek (67. Frenzl) – Hosiner, Djokic (120. Weber)

SCR Altach: Kobras – Suppan, Simma, Jimenez, Lienhart – Scherrer, Brenes (90. Koch), Sereinig, Schütz (57. Gatt) – Unverdorben, Ademi (65. Pusic)

Gelbe Karten: Strohmayer, Kröpfl, Duran

Stimmen zum Spiel:

Alfred Tatar:Wir haben heute erstmals so gespielt, wie ich mir das vorstelle. Diesmal haben nämlich wirklich alle gekämpft, besonders Strohmayer und Salvatore sind hier aber hervorzuheben.
Außer dem Gegentreffer waren wir auch hinten sehr sicher. Für das Viertelfinale wünsche ich mir die Austria oder Rapid. Natürlich auf der Hohen Warte.

Philipp Hosiner:Das war mein bisher wichtigster Treffer für die Vienna. Heute haben wir endlich unsere Trainingsleistungen richtig abgerufen. Dennoch müssen wir uns wieder auf die Meisterschaft konzentrieren, schon am Freitag wartet uns wieder ein wichtiges Heimspiel.

Adi Hütter:Wir waren grottenschlecht. Die Vienna hat völlig verdient gewonnen. Meine Mannschaft war viel zu zweikampfschwach und wir sind zu weit vom Gegner gestanden, so kann man kein Spiel gewinnen.

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