Klein bleibende Schattenspender

Denn die Bauparzellen werden immer kleiner und somit verschwindet der Raum fürs Grün. Dies sei aber noch lange kein Grund, um auf die Schatten gebenden Sauerstoffspender zu verzichten. Mit dem Griff zum richtigen, konkret kleinkronigen Baum lasse sich die Sache elegant lösen, ist der Gartenprofi überzeugt. Denn der regelmäßige Schnitt starkwachsender Gehölze sei nur die zweitbeste Lösung. Die Bäume würden dadurch ständig verwundet und die wiederholenden Eingriffe würden die Geldbörsen der Gartenbesitzer belasten.
Ältere Pflanzen
Zum Glück gebe es in der Natur eine schöne Auswahl an klein bleibenden Bäumen, welche ideal in einen Hausgarten passen. Diese Bäume legen gemäß Maissen jährlich etwa einen halben Meter an Höhe und Breite zu. Diese langsame Entwicklung mache den Griff zu älteren Pflanzen legitim, denn schließlich wolle man nicht endlos auf den Schatten warten. In Baumschulen können die Gehölze über Jahre wachsen. In dieser Zeit würden sie mehrfach umgepflanzt werden. Daher sei später ein Versetzen als große Topfpflanze oder mit riesigen Erdballen möglich – selbst wenn die Bäume bereits eine stattliche Größe erreicht hätten. Dadurch würde ein Garten im Handumdrehen Struktur und einen passablen Schattenspender erhalten.
Als besonders geeignet für einen natürlichen Schattenspender sieht Maissen etwa den Lebkuchenbaum (Cercidiphyllum japonicum) an. Dieser kleine Baum blühe im Frühjahr zwar unscheinbar, sein rötlicher Austrieb und das nach Lebkuchen duftende Laub im Herbst seien jedoch etwas Besonderes.
Schön kegelförmig im Wuchs sei die Zierbirne Chanticleer (Pyrus c. „Chanticleer“). Diese Pflanze besteche durch ihr glänzend grünes Laub. Die weißen Blüten im Frühjahr ziehen Bienen magisch an. Das rötliche Laub und die kleinen Früchte zur Erntezeit seien weitere Pluspunkte dieses natürlichen Schattenspenders.
Im Herbst leuchten die ahornähnlichen Blätter des Kugelamberbaums (Liquidambar s. „Gumball“) intensiv gelb und orange. Die kompakte Krone dieses farbenfrohen Baumes behält dieser laut dem Gartenprofi völlig ohne jede Schnittmaßnahme. Denn der Baum würde nur langsam an Größe zulegen.
Honigduft
Etwas wuchsstärker sei da schon der Rotahorn (Acer r. „October Glory“). Er könne mit den Jahren eine Höhe von etwa 15 Metern erreichen. Sein leuchtend rotes Laub sei ein wichtiger Bestandteil des farbenfrohen Indian Summer im kanadischen Mischwald, welches auch in diesen Breitengraden für Furore sorge, weiß Harald Maissen. Zudem locke die Ahornblüte im April mit zartem Honigduft Bienen an und im Sommer spende der Baum neben Schatten auch Sauerstoff.
Bei den Zieräpfel-Gehölzen gebe es ebenfalls ideale Schattenspender. Etwa die englische Züchtung Malus „John Downie“. Diese werde als mehrtriebiger Großstrauch oder kleiner Baum maximal zehn Meter hoch. Bei dieser Pflanze würden vor allem die Blüten und die geflammten Apfelfrüchte hervorstechen. Ebenso habe der Baum eine gute Schnittverträglichkeit.
Durch ihr helles Laub wirke die Gold-Akazie (Robinia p. „Frisia“) sehr freundlich. Die lockere Krone biete lichten Schatten. Die kleinen ovalen Blätter färben sich im Herbst auffallend goldgelb. Im Alter nehme die Wuchsstärke der Krone ab, sodass der Baum lange Freude bereite – auch den Bienen.
Sehr formtreu präsentiere sich der Kugel-Trompetenbaum (Catalpa bignonioides „Nana“). Dessen runde Krone erreiche mit den Jahren einen Durchmesser von etwa sechs Metern. Ohne Blüten und Früchte mache das Gehölz kaum Arbeit. Durch Rückschnitt im Frühjahr lasse sich der Baum auch kompakt halten.
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