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Kleiderverkauf sollte Drogengeld "weißwaschen"

Symbolfoto |&copy Bilderbox
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Mit der Verhaftung zweier mutmaßlicher Großdealer und ihres Geldkuriers hat die Wiener Polizei eine gefinkelte Methode des „Weißwaschens“ von Drogengeldern aufgedeckt.

Aus dem Suchtgiftgeschäft stammendes Geld wird auf unauffällige Art „weiߓ und vermehrt sich noch, wenn der Geldbote als reisender Geschäftsmann getarnt tonnenweise Altkleider an- und im Ausland Gewinn bringend verkauft.

Durch Observierungen Verdächtiger fand die Suchtgiftgruppe des Kriminalkommissariats West unter Chefinspektor Wolfgang Hottowy zwei „Bunker“-Wohnungen: Eine in Währing diente als Drogenversteck. Dort wurden 2,2 Kilogramm Kokain mit einem Straßenverkaufswert von rund 250.000 Euro sichergestellt. Eine zweite in Simmering war das Geldversteck.

Ein Dealer am Flughafen aufgegriffen

Untermieter ohne Meldezettel waren die mutmaßlichen Dealer. „Die Verdächtigen wurden festgenommen, als sie in die Wohnung zurückkehrten, um eine Ration Kokain abzuholen“, sagte Oberstleutnant Georg Rabensteiner. Offiziell seien Igwe K. und Kofi K. in Asylwerberheimen untergebracht gewesen.

Zuvor hatten sich die Männer mehrmals mit einem Ende Juli als Geschäftsmann eingereisten Verdächtigen getroffen. Bei ihm soll es sich um den Geldkurier handeln. Kalu O. sei mit zwei so genannten Bodypackern auf dem Luftweg ins Land gekommen. Für die Drogenschmuggler klickten gleich am Wiener Flughafen die Handschellen.

O. wurde danach bei Treffen mit den mutmaßlichen Dealern beobachtet. Er bezeichnete sich laut Polizei als Direktor einer Investment-Firma in Togo und hielt sich auf offizielle Einladung eines anderen Geschäftsmannes in Österreich auf: Der Inhaber eines Wiener Alttextilienhandels hatte den Mann „zur Güterprüfung“ herbestellt.

Mutmaßliche Täter gaben Teilgeständnisse ab

Nach Angaben der Kriminalisten stellte sich heraus, dass Kalu O. mit den ihm übergebenen Drogengeldern – 53.000 Euro – bei dem Altkleidersammler zwei Container Textilien a drei Tonnen kaufen, nach Togo schicken und dort mit bis zu 30 Prozent Gewinn verkaufen wollte. Das Geschäft kam nicht zu Stande, weil der Händler, der seine Altkleider vor allem aus Sammelcontainern einer Wachauer Gemeinde kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen habe, gerade nicht genug Ware lagernd hatte.

Deswegen hatte Kalu O. die 53.000 Euro noch immer bei sich, als er am 1. August zurück nach Togo fliegen wollte und festgenommen wurde. Die drei mutmaßlichen Drogenhändler hätten Teilgeständnisse abgelegt, sagte Rabensteiner.

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