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Klee und Koons: Doppelschau

©APA
Sie könnten unterschiedlicher nicht sein: Die Skulpturen des zeitgenössischen US-Künstlers Jeff Koons sind grell, bunt und riesig, er ist als "King of Kitsch" bekannt.

Der 1940 verstorbene Maler Paul Klee dagegen ist mit zartfarbenen Aquarellen, kleinformatigen Schwarz-Weiß-Zeichnungen und dunklen Ölbildern berühmt geworden.

Doch beide haben eines gemeinsam: Sie haben auf ihre sehr verschiedenen Weisen Kultstatus erlangt. Deshalb zeigt die Neue Nationalgalerie in Berlin ab Freitag Werke sowohl von Koons und als auch von Klee in zwei Ausstellungen des Zyklus zum “Kult des Künstlers”.

Koons selbst war am Mittwoch in Berlin, um für die Schau zu werben. “Kunst bringt Erhabenheit in Ihr Leben”, sagte er. Und dass seine Arbeit keineswegs oberflächlich sei, sondern “Sachen auf den Kopf stellt”. In der Ausstellung wird deutlich, dass Koons mit dem allgemeinverständlichen Zeichenmaterial der Populärkultur arbeitet.

Die Besucher sehen elf Großskulpturen aus hochverchromtem Stahl oder Polyäthylen, die unter anderem an enorm vergrößertes Kinderspielzeug oder Geschenkartikel erinnern. Die Werke gehören zu seiner berühmten “Celebration”-Serie, die der 53-Jährige erstmals in einem so großem Umfang vorstellt. Er arbeitet seit Anfang der 1990er Jahre an der Serie und ist auch ihretwegen zu einem der höchstbezahlten Künstler weltweit avanciert.

Klee gehört zu den wichtigsten Malern des frühen 20. Jahrhunderts. Etwa 250 seiner Werke präsentiert die Nationalgalerie in der Ausstellung “Das Universum Klee”.

Damit ist die Schau die erste umfassende Retrospektive des Jahrhundertkünstlers in Berlin seit 85 Jahren. Sie besteht aus fünfzehn thematischen Sektionen, die den Bildkosmos des Malers erlebbar machen.

Die Werke behandeln Geburt, Kindheit und Jugend ebenso wie Formen und Dinge sowie die Natur, Krieg, Angst und Tod. Dabei bietet jedes Ausstellungskapitel einen chronologischen Querschnitt durch das Werk Klees und verdeutlicht spezifische Aspekte seiner Biografie. Die Exposition ist dem Klee-Sammler Heinz Berggruen gewidmet, der sich bis zu seinem Tod 2007 für die Ausstellungsvorbereitungen engagierte.

Die Reihe “Kult des Künstlers” besteht aus insgesamt zehn Ausstellungen in den Staatlichen Museen zu Berlin. Klee und Koons sind bis 8. Februar zum Eintrittspreis von zehn beziehungsweise acht Euro zu sehen. Das Kombiticket für beide Ausstellungen kostet zwölf Euro. Sie sind dienstags bis sonntags geöffnet.

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