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"Klartext" für Gastroszene

Touristiker und Autor Jürgen Schneider mit den Schülern Stephanie Kassner und Patrick Ziehenberger.
Touristiker und Autor Jürgen Schneider mit den Schülern Stephanie Kassner und Patrick Ziehenberger. ©VOL.AT/Steurer
Bludenz - Problemfelder im Gastgewerbe beim Namen nennen. Das will ein Bludenzer in einem neuen Nachschlagewerk.

„(Alb)traum Gastgewerbe“ nennt sich der für manche provokante Titel des Buches von Jürgen Schneider. Schneider, zweifacher Familienvater aus der Alpenstadt Bludenz, gilt als einer, der beide Seiten kennt: Er war sowohl als Hoteldirektor als auch als Mitarbeiter im Gastgewerbe tätig. Heute verdient der Autor seine Brötchen im Hauptberuf als Diplompädagoge in der Berufsschule für Gastgewerbe in Lochau und bietet darüber hinaus „Coachings für maximal zwei Personen“ an.

Image der Branche aufpolieren

Dabei schult der 41-Jährige angehende Jungunternehmer und Führungskräfte aus den Bereichen Küche, Service und Rezeption. Neben Kosten- und Ertragskalkulationen sowie Mitarbeiterführung spielen dabei auch Unternehmenskonzeption und Angebotsentwicklung eine gewichtige Rolle. Den Anstoß, ein Buch über Problemfelder in der Gastroszene zu verfassen, habe ihm die Mutter eines Schülers gegeben, erzählt Schneider, der sich in seiner Freizeit als „leidenschaftlicher Schnapsbrenner“ beschäftigt. Die Frau habe damit nämlich mit den Worten: „Ich wollte, dass mein Bub einen anständigen Beruf erlernt und nicht Koch oder Kellner wird“, ein Imageproblem der Branche direkt angesprochen. Daraufhin habe er begonnen, nach Lösungsansätzen zu suchen, erinnert sich Schneider. Zumal sich ein Blick auf die Fakten für ihn als ernüchternd entpuppte: „Die Branche leidet unter starker Abwanderung und einem Mangel an Fachkräften. Darüber hinaus liegt die durchschnittliche Verweildauer eines Gastgewerbelehrlings in Vorarlberg bei rund fünf Jahren.“

Erfolge durch Professionalität

Ein Job in der Gastronomie strahle „momentan ganz einfach wenig Attraktivität aus“, meint Schneider. Genau dieses schlechte Image gelte es aufzupolieren. „Und der Arbeitsplatz muss attraktiver werden.“ Vor diesem Hintergrund habe er sein Buch geschrieben. Und um den Job gefragter machen zu können, bedürfe es in Betrieben kräftiger Anstrengungen auf verschiedensten Ebenen. Schneider: „Ich denke, dass die Arbeitsbedingungen besonders wichtig sind. Gerade dort setze ich in meinem Buch an und biete Führungskräften und Mitarbeitern Lösungsvorschläge zur Verbesserung ihres Arbeitsklimas an.“ Auch der richtige Umgang mit Reklamationen von Kunden will seiner Ansicht nach gelernt sein, betont Schneider in seinem Buch. „Professionalität ist der Schlüssel in dieser Branche. Und der jeweilige Unternehmer muss seine Zahlen entsprechend gut im Griff haben.“

Zur Person: Jürgen Schneider

Autor des Buches „(Alb)traum Gastgewerbe“ und Diplompädagoge

Geboren: 18. September 1970

Beruf: Diplompädagoge Familie: verheiratet, zwei Kinder Ausbildung: Pflichtschule, Höhere Lehranstalt für Tourismusberufe mit Matura, Ausbildung zum Diplompädagogen, seit 2000 Lehrer in der Berufsschule für Gastgewerbe in Lochau

Lieblingsessen: Gulasch mit Knödel

Hobby: Schnapsbrennen

Lebensmotto: „Man muss das Unmögliche wollen, um das Mögliche erreichen zu können“

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