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Klage von Serbenführer Dodik gegen "Heute" abgewiesen

Bosnischer Serbenführer Dodik klagte gegen "Heute"
Bosnischer Serbenführer Dodik klagte gegen "Heute" ©APA/AFP/POOL
Am Landesgericht Wien hat am Donnerstag ein Prozess auf Bestreben des mittlerweile seines Amtes enthobenen Präsidenten der Republika Srpska, Milorad Dodik, stattgefunden. Das ehemalige Oberhaupt des serbischen Landesteils Bosniens klagte die "Heute"-Zeitung auf Gegendarstellung. Inhalt war ein Artikel vom Februar dieses Jahres. Der Antrag wurde abgewiesen. Dodik hat die Verfahrenskosten zu tragen, innerhalb der nächsten 14 Tage kann beim OLG Beschwerde eingereicht werden.

Laut dem Antragssteller sei der Artikel fehlerhaft, da seine einjährige Haftstrafe noch in eine Geldstrafe umgewandelt werden konnte. Dieser Ansicht folgte Richter Daniel Potmesil nicht. "Der Leser weiß ja schon, wenn er den Zeitungsartikel liest, dass hier ein Berufungsgericht am Zug ist", so Potmesil. Gegen Dodik besteht in Österreich seit April ein Einreiseverbot.

Nationalist mit Russland-Verbindung an der Spitze der Teilrepublik

Dodik war in erster Instanz verurteilt worden, weil er im Juli 2024 zwei Gesetze in Kraft gesetzt hatte, die die Umsetzung von Entscheidungen des Hohen Repräsentanten für Bosnien-Herzegowina, Christian Schmidt, untersagten. Die Verbüßung der Gefängnisstrafe konnte er durch Zahlung einer Geldstrafe abwenden. Das Urteil sah aber auch vor, dass er für sechs Jahre kein politisches Amt ausüben darf. Mittlerweile wurde Ana Trišić Babić, ehemalige Vize-Außenministerin von Bosnien-Herzegowina, zur Übergangspräsidentin gekürt. Sie ist eine Verbündete Dodiks, in den vergangenen 15 Jahren war sie seine Beraterin.

Der pro-russischer Nationalist, der die Abspaltung der Serbischen Republik und ihren Beitritt zu Serbien anstrebt, hatte sich lange geweigert, zurückzutreten. Er stand von 2010 bis 2018 sowie von 2022 bis zu seiner Amtsenthebung Anfang August an der Spitze der Teilrepublik. Für 23. November sind Neuwahlen für das Präsidentenamt angesetzt.

(APA)

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