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Kirchenfenster von NS-Künstler in Wiener Kirche verhüllt

In der Pauluskirche in Wien-Landstraße werden mehrere antisemitische Kirchenfenster verhüllt.
In der Pauluskirche in Wien-Landstraße werden mehrere antisemitische Kirchenfenster verhüllt. ©Julian Stratenschulte/dpa (Symbolbild)
In der Pauluskirche in Wien-Landstraße werden 15 Fenster, die vom NS-Künstler Rudolf Böttger gestaltet wurden und antisemitische Darstellungen enthalten, mit farbigen Stoffbahnen verdeckt.

Das berichtete laut Kathpress der evangelische Pressedienst am Montag. In weiterer Folge sollen sie komplett ausgetauscht werden, kündigte die Pfarre an.

Antisemitische Kirchenfenster von NS-Künstler in Wiener Kirche verhüllt

"Die Fenster wurden in den 1960er-Jahren in den noch jungen Kirchenbau nachträglich eingebaut", sagte Pfarrerin Elke Petri. Das Bedrückende dabei sei, "dass das Bildprogramm antisemitisch ist und den Zeitgeist des NS-Reiches spiegelt". So werde Jesus als arischer Jüngling dargestellt, kleine Mädchen sähen aus, als kämen sie direkt aus dem Bund Deutscher Mädel. "Und schließlich werden Juden in den Kirchenfenstern verletzend dargestellt", sagte die Pfarrerin.

Pfarrgemeinde beschäftigt, warum NS-Künstler Auftrag trotz Berufsverbot erhielt

Warum Rudolf Böttger nach dem Zweiten Weltkrieg trotz Berufsverbots den Auftrag zur Gestaltung erhielt, beschäftige die Pfarrgemeinde schon lange. Bereits 2003 habe man eine entsprechende Gedenk- und Erklärtafel im Kirchenraum angebracht. Dies habe dem aktuellen Leitungsgremium der Pfarrgemeinde aber nicht mehr genügt, hieß es nun.

(APA/Red)

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