Im November 1990 verliess in der japanischen Stadt Sanjo ein kleines Schulmädchen sein Elternhaus, um sich in der Schule ein Baseballspiel anzuschauen. Ein fremder Mann überfällt die Kleine, zwingt sie in seinen Kofferraum und sperrt sie 50 Kilometer entfernt in ein Zimmer im ersten Stock seines Wohnhauses.
Neun Jahre lang sollte das Mädchen dieses Zimmer nicht mehr verlassen. Seit ihrer Befreiung vor wenigen Tagen erregt das Schicksal der heute 19-Jährigen die japanische Öffentlichkeit.
Aus Angst vor den Gewaltausbrüchen ihres Peinigers hatte sie jeden Fluchtversuch aufgegeben, obgleich die Tür zu dem Zimmer die ganzen neun Jahre über nie verschlossen war, erzählte die geschwächte junge Frau der Polizei.
In dem Raum gab es weder ein Badezimmer noch eine Toilette, nur ein Waschbecken. Die Polizei fand das Zimmer voller Müll vor. Erst seit kurzem durfte die Frau fernsehen.
Die Mutter des Entführers lebte all die Jahre nur ein Stock unter dem “Gefängnis”. Sie beteuert, nie gewusst zu haben, dass sich noch jemand im Haus befand.
Ermittlungen zufolge habe aber die 73-jährige Frau für das Mädchen mitgekocht. Wie die Mutter des Entführers will auch keiner der Nachbarn von der Existenz des entführten Mädchens gewusst oder etwas gehört haben.
Die Entführung kam jetzt schließlich ans Tageslicht, als der Täter in Begleitung des Mädchens in einer Klinik öffentlich randalierte und sich die Polizei einmischte.
(Bild: APA)
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