Bereits seit 2018 kämpft eine Initiative aus betroffenen Eltern für eine kinderonkologische Betreuung in Vorarlberg. Da sie im Land nicht möglich ist, erfolgt die Behandlung und Nachkontrolle von kinderonkologischen Patienten im für Vorarlberg zugeordneten Zentrum an der Uniklinik Innsbruck. Schwerkranke Kinder müssen daher Strapazen auf sich nehmen und für jede Behandlung nach Innsbruck fahren. Zudem gibt es scheinbar Probleme bei der Rückerstattung des Kostenersatzes der Reise- und Transportkosten. Bis vor kurzem wurden die Reisekosten von der Sozialversicherung übernommen, nun wurde dies bis auf wenige Ausnahmen eingestellt.
Verwerflich und unverständlich
Transportkosten werden allem Anschein nach nur noch während der Chemotherapie übernommen. Bei Fahrten zu Kontrolluntersuchungen gibt es keine Kostenübernahme mehr. Für die Mitglieder der Elterninitiative rund um Andrea Tschofen-Netzer ist verwerflich und unverständlich, dass ausgerechnet bei schwerkranken Kindern gespart wird. Am Donnerstagnachmittag werden Vertreter der Elterninitiative Landesrätin Martina Rüscher treffen, um mit ihr über den aktuellen Stand und das weitere Vorgehen zu sprechen.
Kinz fordert Kostenübernahme
Auch FPÖ-Gesundheitssprecher Hubert Kinz fordert in einer Aussendung die Übernahme der Fahrtkosten für Kinderonkologie-Patienten und ihre Begleitperson. Die Vorgehensweise der Sozialversicherung, die Kosten nur noch in wenigen Ausnahmen zu übernehmen, sei für die Betroffenen völlig inakzeptabel und gehöre dringend korrigiert, so Kinz. "Es ist für uns völlig unverständlich, dass hier nicht im Sinne der betroffenen Kinder und deren Eltern eine unbürokratische Übernahme der Fahrtkosten - egal ob Behandlung oder Kontrolle - möglich ist", kritisiert Kinz.
ÖGK soll einlenken
Er verweist zudem auf eine entsprechende Antragsinitiative der Freiheitlichen, die am Mittwoch bereits im Landtagsausschuss beraten wurde. Im sozialpolitischen Ausschuss habe man sich einstimmig darauf geeinigt, dass sich die Landesregierung bei der ÖGK für die Übernahme der Kosten einsetzte. "Ich erwarte mir, dass die ÖGK hier einlenkt und für eine Korrektur der bestehenden Situation für junge Krebspatienten und ihre Eltern sorgt", betont der FPÖ-Gesundheitssprecher.
Suche nach einer Lösung
Nachdem Bekanntwerden des Aus für Therapien krebskranker Kinder in Dornbirn gab es massive Proteste betroffener Eltern. Diese forderten eine heimatnahe Therapiemöglichkeit. Lange wurde nach einer Lösung gesucht, schließlich erklärte sich das Spital in St. Gallen bereit, einige Kinder zu betreuen. Dort werden von hämatologisch-onkologische Erkrankungen (Leukämien und Lymphome) betroffene Kinder behandelt. Noch immer sucht das Krankenhaus Dornbirn einen Kinderonkologen.
(Red.)
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