Kinderbuch-Klassiker ohne "N-Wort": Neue Auflage von "Jim Knopf"
Die Neuausgabe kommt nicht nur mit einer angepassten Sprache, die das "N-Wort" eliminiert, sondern auch mit einem neu gestalteten Cover daher. Die Maßnahme folgt auf Kritik, dass die Originaltexte rassistische Formulierungen enthielten.
Überarbeitung nach kritischen Stimmen
Die Entscheidung zur Überarbeitung der Bücher kam nach intensiven Diskussionen und in Abstimmung mit den Erben des Autors sowie des Illustrators F. J. Tripp. Ziel war es, rassistische Ausdrücke und stereotype Darstellungen zu entfernen, um eine zeitgemäße und sensible Sprache zu fördern. "Damit Kinder, die die Bücher jetzt lesen, diese sprachlichen Elemente nicht in ihren Alltagswortschatz übernehmen, haben Nachlass und Verlag nach reiflicher Überlegung entschieden, das N-Wort zu streichen und die stereotypen Beschreibungen zu reduzieren," erklärt der Verlag.
Ein bewusster Einsatz des "N-Worts" in der Vergangenheit
Interessanterweise betont der Verlag, dass Michael Ende das "N-Wort" bewusst in seinen Texten verwendete, insbesondere bei der Figur Herr Ärmel, um auf dessen mangelnde Weltoffenheit und typische Untertanenmentalität hinzuweisen. Diese Nuance in der Verwendung des Wortes wird in den neuen Editionen durch die Anpassung des Textes und der Bilder berücksichtigt.
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Neue Darstellung von Jim Knopf
Die optische Darstellung von Jim Knopf wurde ebenfalls überarbeitet. Ziel war es, stereotype Merkmale zu vermeiden und eine Darstellung zu wählen, die moderne Sensibilitäten für Rassismuserfahrungen schwarzer Menschen respektiert. Der Verlag erklärt: "Wie sein väterlicher Freund Lukas hat Jim Knopf ein quergelegtes Oval als Kopf, dieselben kugelrunden Augen, eher abstehende Ohren und einen breiten Mund. Es sind die dicken rosafarbenen Lippen und die schwarze Haut, die ohne Begrenzung in die schwarzen Haare übergeht, die in der heutigen Betrachtung und vor dem Hintergrund der Rassismuserfahrungen Schwarzer Menschen irritieren können."
Ältere Ausgaben und der Weg nach vorn
Die Anpassungen betreffen die farbigen Ausgaben seit 2015. Ältere, schwarz-weiße Ausgaben des Buches bleiben unverändert, erhalten jedoch ein Nachwort, das die historischen Kontexte und die Entscheidung für die Überarbeitungen erläutert. Die Änderungen sind in enger Abstimmung mit den Erben Endes und Tripps erfolgt.
(VOL.AT)
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