“Bilderbücher sind immer Spiegel der normativen Kräfte, die in einer Gesellschaft wirken”, sagte Noever bei der vormittägigen Presseführung und wies auch auf eine Diskrepanz hin: “Der Aufbruch in die Moderne zeigte sich ästhetisch und formal, nicht jedoch im Inhalt der Geschichten.” Die Ausstellung sei “als Aufforderung zu verstehen, einmal nicht den Text im Vordergrund zu sehen”, meinte Gastkurator Friedrich C. Heller, schließlich sei Wien “ein besonderer Ort für das künstlerische Kinderbuch” gewesen. Bereits vor 1900 seien hier Kinderbücher und Spielzeug selbstverständlicher Teil von Kunst- und Kunsthandwerksausstellungen gewesen.
In fünf kurzen Kapiteln – “Von der Monarchie zur Republik”, “Bürgerliches Leben”, “Moderne Welt”, “Neue Pädagogik” und “Kunst für Kinder – Kinderkunst” – zeigt diese beeindruckende Schau Kleinode von Gebrauchsgrafik, Buch- und Druckkunst von den Originalentwürfen zur 1897 veröffentlichten Version des Andersen-Märchens “Die Prinzessin und der Schweinehirt” über Bilder- und Ausschneidebögen der Wiener Werkstätte bis zum “Wunderscherlein”, einem 1926 vom sozialdemokratischen Kunsterzieher Richard Rothe im Scherenschnitt-Verfahren geschaffenen “Beschäftigungsbuch für große und kleine Kinder”.
“Jugendschatz und Wunderscherlein. Buchkunst für Kinder in Wien 1890-1938″
MAK-Kunstblättersaal, 7. Oktober bis 7. Februar 2010
“Rainer Ganahl. Dadalenin”
MAK-Galerie, 7. Oktober bis 7. März 2010
Mi-So 10-18 Uhr, Di 10-24 Uhr, http://www.MAK.at
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