Wenige Stunden vor ihrem angekündigten Beginn ist die Bestrafung von Besitzern serbischer Autokennzeichen im Kosovo verschoben worden. Wie der kosovarische Regierungschef Albin Kurti in der Nacht auf Dienstag mitteilte, wurde die Umsetzung der umstrittenen Regierungsverordnung um 48 Stunden verschoben. Er habe dies auf Vorschlag der USA beziehungsweise ihres Botschafters Jeff Hovier getan, teilte Kurti auf Twitter mit.
150 Euro Strafe
Noch am Montag hatte es von der kosovarischen Polizei geheißen, dass die Bestrafung am Dienstag um 8.00 Uhr beginnen werde. Besitzer von serbischen Autokennzeichen im Kosovo sollen demnach 150 Euro zahlen müssen. Die Verschiebung dieser Maßnahme soll nun dazu dienen, doch noch eine Lösung für die Kennzeichen-Frage zu finden.

Hintergrund ist die Weigerung der kosovarischen Serben, die vor 14 Jahren verkündete Unabhängigkeit der früheren südserbischen Provinz zu akzeptieren.
Kurti und der serbische Präsident Aleksandar Vučić waren am Montag in Brüssel zu Gesprächen über den Kennzeichenkonflikt zusammengekommen.

Nach der erfolglosen Gesprächsrunde sprach Vučić von einer "Situation am Rande des Konfliktes". Nach einem Treffen mit Vertretern von kosovarischen Serben in Belgrad erklärte Vučić in der Nacht auf Dienstag jedoch, dass er sie aufgefordert habe, "Frieden und Stabilität" zu wahren.
10.000 Fahrzeuge betroffen
Die Behörden im Kosovo hatten am 1. November mit der Umsetzung einer Regelung begonnen, die bis 21. April zum Austausch der serbischen Autokennzeichen durch kosovarische abzielt. Bisher wurden Kfz-Besitzer von der kosovarischen Polizei nur ermahnt, ab Dienstag sollten sie auch bestraft werden.
Schätzungsweise dürfte es in den vier nordkosovarischen, hauptsächlich von Serben bewohnten Gemeinden etwa 10.000 Fahrzeuge mit serbischen Nummerntafeln geben.
Nach den Gesprächen unter Vermittlung von EU-Außenpolitikbeauftragten Josep Borrell in Brüssel bekräftigte Vučić am Montagabend die Bereitschaft seines Landes, keine neuen serbischen Kennzeichen an kosovarische Serben ausgeben zu wollen. Auch die bereits bestehenden würden nicht mehr verlängert.
(APA)
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