Riesige Lawine zerstört zwei deutsche Familien

Ein Mann und sein elfjähriger Sohn - ebenfalls aus Deutschland - wurden bei dem Unglück gegen Samstagmittag verletzt, wie ein Sprecher der Carabinieri in Bozen der Deutschen Presse-Agentur am Abend bestätigte.
Die Rettungskräfte suchten zunächst noch nach weiteren möglichen Vermissten. Am Samstagabend war nach Angaben des Sprechers noch nicht ganz sicher, ob noch mehr Menschen verschüttet wurden.
Keine Vermissten
Laut Bergwacht stand am Sonntag fest, dass keine Menschen mehr vermisst werden. Die Suche nach möglichen Verschütteten werde daher nicht fortgesetzt, sagte ein Sprecher der Bergwacht im Schnalstal.
Zwei Mädchen und eine Frau tot
Ein Sprecher des deutschen Auswärtigen Amtes bestätigte am späten Samstagabend, dass es sich bei den Toten um drei Deutsche handelt. Weitere Angaben machte er nicht.
Die 25-jährige Frau und eines der Mädchen stammen dem Carabinieri-Sprecher zufolge aus Hauteroda (Kyffhäuserkreis) in Thüringen, das andere Mädchen aus Eschweiler in Nordrhein-Westfalen. Die Menschen seien auf einer Piste im Schnalstal westlich von Meran unterwegs gewesen, als sich die Lawine Samstagmittag auf einer Höhe von etwa 3.000 Metern löste und in das tiefer gelegene Skigebiet raste.
Die Frau aus Hauteroda und das Mädchen aus Eschweiler konnten laut Polizei nur noch tot aus der Lawine geborgen werden. Das andere Mädchen wurde schwer verletzt mit dem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus in Trient gebracht, wo es am Samstagabend seinen Verletzungen erlag.
Riesige Lawine
Der Vater und sein Sohn, die ebenfalls aus Eschweiler stammen, wurden in ein Krankenhaus in Meran gebracht. Der Sender Rai Südtirol berichtete unter Berufung auf die Bergrettung, dass das Schneebrett 200 Meter breit und einen Kilometer lang war.
Es bestand keine Lawinengefahr
Laut dem Sprecher der Carabinieri bestand keine Lawinengefahr. Allerdings herrschte zum Zeitpunkt des Unglücks starker Wind, und es hatte einen Temperaturanstieg gegeben.
Die italienische Nachrichtenagentur ANSA zitierte den Chef der Schnalstaler Gletscherbahnen, dass man keine Lawinengefahr gesehen habe. Sonst hätte man die Piste nicht freigegeben. Es sei aber nicht auszuschließen, dass Skifahrer abseits der Piste die Lawine ausgelöst hätten.
Ermittlungen laufen
Die Staatsanwaltschaft Bozen sei am Sonntag zu einer Besichtigung des Unglücksortes im Schnalstal, so die Bergwacht. Die Behörde muss unter anderem ermitteln, wie es zu dem Unglück kommen konnte und wie die Lawine ausgelöst wurde.
(APA/dpa)