Knapp vor dem endgültigen Aus für den Schilling hat der Euro-Umlauf in Österreich per 20. Februar 2002 mit wertmäßig 12,8 Mrd. Euro (176 Mrd. S) praktisch 100 Prozent des durchschnittlichen Schilling-Umlaufes erreicht, gab Stefan Augustin, Euro-Projektleiter der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB), gegenüber der APA bekannt. Der derzeitig Euro-Bargeldumlauf setzt sich dabei aus 250 Millionen Stück Euro-Banknoten und 1,16 Milliarden Stück Euro-Münzen zusammen. Für den Erstbedarf hatte die OeNB 360 Millionen Euro-Banknoten und 1,5 Milliarden Euro-Münzen vorbereitet.
Auch mit dem bisherigen Schilling-Rücklauf zeigt sich Augustin zufrieden: wertmäßig seien nur noch 20 Mrd. S (1,45 Mrd. Euro) ausständig. Bei den Schilling-Banknoten seien bereits 90 Prozent und bei den Schilling-Münzen 75 Prozent des zu erwartenden Rückflusses eingetroffen. Insgesamt sind bisher rund 400 Millionen Banknoten und 2,3 Milliarden Münzen zurück geflossen. Die OeNB geht derzeit davon aus, dass von den insgesamt ausständigen 6 Milliarden Schilling- und Groschen-Münzen nur 3 Milliarden Stück wieder zurück kommen, der Rest für immer verloren ist.
„Die Österreicher sind sehr pragmatisch an die Euro-Umstellung herangegangen“, lobte Augustin. Bereits im Herbst 2001 seien eine Milliarde Münzen und 80 Millionen Banknoten zurück geflossen. Im Jänner 2002 waren es dann eine weitere Milliarde Münzen und zusätzliche 300 Millionen Geldscheine. Ein großer Teil dürfte außerdem noch unterwegs sein. „In den letzten Tagen vor dem Schilling-Ende rechne ich nochmals mit einer Spitze“, sagte Augustin. Danach werde der Schilling-Rücklauf nur mehr tröpfchenweise erfolgen.
Von den von der OeNB effektiv ausgegebenen 12,8 Mrd. Euro seien 1,8 Mrd. Euro ins Ausland abgeflossen. In ähnlichem Ausmaß dürften auch ausländische Euro nach Österreich gekommen sein, schätzt Augustin. Dies sei aber schwerer zu messen. Mitte Jänner seien aber beispielsweise sehr viele 20 Euro-Noten aufgetaucht, die nur in Deutschland und den Niederlanden bei Bankomaten ausgegeben werden, nicht aber in Österreich. Die Spitzenzeiten für vermehrten Geldzufluss aus dem Ausland seien der Winter- und Sommerfremdenverkehr.
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