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Keine Prognose

Stephan Eberharter wird diese Woche seinen zweiten Weltcup-Gesamtsieg noch intensiv feiern, dann wird der beste Skifahrer der Gegenwart "untertauchen". Um abseits des Trubels zu entscheiden, ob er noch einen Winter anhängen wird oder nicht.

In Norwegen zog Eberharter Bilanz einer Saison, die ihm WM-Gold im Super G sowie zum zweiten Mal die große Kristallkugel und alle Speed-Wertungen gebracht hat. “Ich bin wirklich froh, dass es sich wieder ausgegangen ist”, gestand er. “Beim Sturz in Val d’Isere hatte ich Glück, da hätte alles vorbei sein können.” Doch mit seiner Gesamtleistung hat sich der Zillertaler auch selbst überrascht. “Es wird ja nicht leichter, wenn man älter wird. Ich habe wieder neun Rennen gewonnen. Und das trotz einiger wirklich schwieriger Abfahrten.”

Egal wie es im Herbst mit dem Tiroler weiter geht, ein wirklich konkretes Bild hat er nur von der fernerer Zukunft. “Sport hat 30 Jahre mein Leben bestimmt. Einen abrupten Schnitt kann ich mir schwer vorstellen”, sieht er sich weiterhin mit dem Sport verbunden. Aber nicht gleich nach dem Karriere-Ende. “In den ganzen Jahren habe ich wenig Zeit zum Leben gehabt, also will ich nicht so schnell einen Job, in dem ich viel herumreisen muss. Ich sehne mich danach, den Koffer aus- und für längere Zeit nicht mehr einpacken zu müssen. Ein Haus zu bauen steht ebenfalls auf dem Plan.”

In Summe will er sich aber zurücklehnen, öffentlichen Auftritte so gering wie möglich halten. “Es klingt wie ein Witz, aber jetzt freue ich mich auf einige schöne Skitage für mich selbst”, überraschte der Tiroler. “Irgendwann muss Ruhe sein, um die Gedanken zu reinigen und die Batterien aufzuladen.”

Was spricht für ein Karriere Ende? Eberharter: “Ich vergleiche es immer mit dem Berufsleben. Irgendwann hast du alles erreicht und es interessiert dich nicht mehr. Was immer man tut, es sollte unabhängig sein von Geld und Freude machen. Das sind Kriterien, die auch mich beeinflussen. Ich muss den Sommer abwarten, gut möglich, dass ich dann das Baden bevorzuge, dann wird die Karriere eben vorbei sein. Aber derzeit mache ich keine Prognosen.” Ob er aufhört, weiß also derzeit nicht einmal Eberharter selbst. Über das Wie hat er sich aber bereits Gedanken gemacht. “Mir hat immer getaugt, wie das der Thomas Muster gemacht hat. Plötzlich war er nicht mehr da.”

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