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Keine Probleme bei Abschiebung aus Traiskirchen

27 Asylwerber sind am Donnerstagabend aus der Erstaufnahmestelle in Traiskirchen (Bezirk Baden) abgeschoben worden.

Bei den Tschetschenen habe es sich um Personen gehandelt, die in einem anderen EU-Land, in diesem Fall in Polen, bereits Asylantrag gestellt hätten, erklärte der NÖ Sicherheitsdirektor Franz Prucher.

Medienberichte um Tumulte bei der Aktion bestätigte er nicht: “Es ist im Großen und Ganzen gut über die Bühne gegangen”. Die Asylwerber, vorwiegend jüngere Männer, hätten in Polen bereits einen Asylantrag gestellt.

Unter Verweis auf das Dublin-Abkommen wären die Personen auch in jenes Land zurückzubringen. “Das ist rechtlich zulässig”, so Prucher. Der niederösterreichische Sicherheitsdirektor kündigte an, dass hierbei mit entsprechend notwendiger Konsequenz vorgegangen werde.

Die 27 Personen wurden zunächst nach Wien gebracht. Sie sollen in der Folge nach Polen abgeschoben werden. Prucher meinte, die Asylwerber hätten Donnerstagabend “impulsiv” agiert, die Aktion wäre aber gut abgelaufen. Der aktuelle Stand der Flüchtlinge im Lager sei wieder rückläufig, meinte Prucher.

Das bestätigte auch Bürgermeister Knotzer. Offenbar spreche sich herum, dass bei “Dublin-Fällen” konsequent vorgegangen werde. Waren zu Jahresbeginn 770 Menschen in der Außenstelle des Bundesasylamtes untergebracht, seien es aktuell 744 aus rund 20 Nationen.

Die gestrige Aktion im Lager sei in der Stadt selbst nicht weiter aufgefallen. Aus Sicht des Bürgermeisters wäre es wichtig, dass Innenminister Platter mit seinen europäischen Amtskollegen Kontakt aufnimmt, um hinsichtlich des Asylrechts eine möglichst gleiche Behandlung der Antragsteller zu vereinbaren. Knotzer nannte ein Beispiel: Während ein Tschetschene in Österreich bei einem Asylantrag eine 80-prozentige Chance habe, schätzte er diese etwa in Polen auf 20 Prozent.

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