Keine Pornos am Handy: Asyl abgelehnt

Für Spott und international mediales Aufsehen sorgte vor kurzem ein negativer österreichischer Asylbescheid an einen homosexuellen Afghanen, von dem die Wochenzeitung “Falter” berichtete. Anlass waren die Begründungen, mit denen dem Mann vom Bundesamt für Fremdenwesen Asyl verweigert hat: “Weder Ihr Gang, Ihr Gehabe oder Ihre Bekleidung haben auch nur annähernd darauf hingedeutet, dass Sie homosexuell sein könnten”.
Zu wenig Pornos
Jetzt sorgt ein neuer Fall für Wirbel. Wie “Die Presse” berichtet, hat die Plattform “Mehr Fairness im Asylverfahren” den Fall eines Afghanen öffentlich gemacht. Weil es an Porno-Seiten-Abrufen und Fotos von Männern in Chatverläufen ermangle, sei die Homosexualität des Mannes für die Beamten nicht glaubhaft gemacht worden.
So heißt es aus dem Bescheid vom Jänner: “Nachdem Sie über ein Smartphone verfügen und offensichtlich auch das Internet nutzen, ist es äußerst unwahrscheinlich, dass Sie bei tatsächlichem Verkehr mit anderen Männern, keinerlei Fotos (resultierend aus Chats) auf Ihrem Handy vorweisen können (Fotos wurden freiwillig gezeigt).” Weiters: “Auch kann nicht nachvollzogen werden, dass Sie nur oberflächliche Angaben zu Ihrem Internetnutzungsverhalten angeben können. Hier wäre bei tatsächlichem Interesse (wie angegeben) an pornographischem Material über Homosexuelle, zumindest von Lieblingsseiten im Internet auszugehen.”