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Keine Ausnahmeregelung für First Lady

Die italienische Sängerin Carla Bruni ist durch ihre Heirat mit dem französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy nicht automatisch Französin geworden.

Auch für die neue First Lady Frankreichs gelten die normalen Bestimmungen für Verehelichungen von Ausländern mit französischen Staatsbürgern, wie aus den einschlägigen französischen Rechtstexten hervorgeht. Demnach erzeugt die Heirat “keinen Automatismus bei der Nationalität”. Der ausländische Partner kann auf Antrag “nach einer Frist von vier Jahren ab der Hochzeit die französische Staatsbürgerschaft erwerben”. Lebt der Partner nicht ständig in Frankreich, kann sich die Frist sogar auf fünf Jahre erhöhen.

Bruni, die der piemontesischen Industriellendynastie Bruni Tedeschi entstammt, und Sarkozy hatten am Samstag im Pariser Elysée-Palast geheiratet. Dessen Generalsekretär Claude Guéant hatte daraufhin gesagt, das 40-jährige frühere Topmodel sei damit “automatisch Französin”. Brunis neues Album werde im Herbst erscheinen, sagte ihr Agent, Bertrand de Labbey, am Montag. Die Musikerin spiele es im Februar ein. Wie das Album der “First Lady” dann beworben werde, wisse er noch nicht, sagte Labbey. “Eine normale Promotion kann man sich nicht vorstellen.” Der französische Politologe Philippe Braud sagte, es sei “vollkommen neu”, dass eine “Première Dame” der Republik einen Beruf ausübe. Zwar könne es “positiv” sein, wenn Bruni weiter als Musikerin arbeite. Sie müsse dann aber aufpassen, “das protzige Erscheinungsbild des Paares” nicht zu verstärken.

Die Mutter der Sängerin und frühere Konzertpianistin Marisa Borini hatte erklärt, sie glaube, dass Sarkozy “die künstlerische Seite” ihrer Tochter zu schätzen wisse und “nicht nur eine hübsche Frau” in ihr sehe. Bruni hatte Ende der 1990er Jahre ihre Model-Karriere aufgegeben und sich der Musik zugewandt. Ihr erstes Album – “Quelqu’un m’a dit” – verkaufte sich rund zwei Millionen Mal.

Das Vertrauen der Franzosen in ihren Präsidenten nahm trotz der Hochzeit weiter ab: Laut einer Umfrage für die Zeitung “Libération” hatten 55 Prozent der Befragten eine schlechte Meinung von Sarkozy, so viele wie noch nie. Die Umfragewerte des Staatschefs hatten sich in den vergangenen Wochen stetig verschlechtert.

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