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Kein "radikaler" Umbau

Zwei Tage nach der Entscheidung der Task Force für die österreichische Lösung mit Hans Krankl wurde der neue ÖFB-Teamchef am Mittwoch in Wien den Medien präsentiert.

Die große Herausforderung für den Ex-Goleador wird die Qualifikation für die EM-Endrunde 2004 in Portugal sein. Sein Vertrag läuft vom 1. Februar bis 31. Dezember 2003 mit automatischer Verlängerung bis zur EM-Endrunde, falls sich Österreich qualifizieren sollte. Portugal lautet auch das Stichwort für die erste Aufgabe des neuen Teamchefs, der am Donnerstag mit Mauhart zur EM-Auslosung nach Porto fliegt.

Die EM-Qualifikation werde natürlich ernst genommen, betonte Krankl, auch wenn er durch den notwendigen Umbau bzw. Neuaufbau der Nationalelf nicht so sehr Wert auf Augenblickserfolge lege. “Wir müssen aber vor allem an einer Mannschaft arbeiten, die 2006 oder 2008 ganz gut ist”, so der 48-Jährige, der das Wort “radikal” in Zusammenhang mit dem Umbau gestrichen haben will.

Namen werde er zum derzeitigen Zeitpunkt aber keine nennen, so der Teamchef auf seinen Ex-Schützling Andreas Herzog angesprochen. Einen Generationswechsel müsse es aber geben. Was die “Israel-Verweigerer” betreffe, so werde er mit keinem ein Gespräch führen. “Damit habe ich nichts zu tun, wen ich einberufe, der muss kommen”, meinte er. Brauchen könne er aber nur Spieler, die “mit Herz und der inneren Einstellung für dieses Land spielen”.

“Vielleicht stehe ich nach zwei Jahren als Verlierer da oder auch als Gewinner. Wenn es honoriert wird, werde ich den Vertrag verlängern”, so Krankl, der am 14. Februar 49 Jahre alt wird. Der neue Teamchef betont die Bedeutung einer noch intensiveren Nachwuchsarbeit (“da muss noch mehr Geld investiert werden”) und will besonders die Leistungsstufe zwischen 17 und 19 Jahren zum Thema machen. “Vorher können wir mithalten, sind aber bei weitem nicht die Besten. Doch für dieses Alter muss etwas geschehen. Die Burschen, es gibt große Talente, müssen bei den Profis mittrainieren, vielleicht sollte man für sie einen neuen Bewerb schaffen, die entsprechenden Amateurmannschaften spielen viel zu tief”, findet er.

Was die vielen Ausländer in der Bundesliga betrifft, so “will ich nicht am ersten Tag schon jammern wie der Otto”. Die vielen mittelmäßigen Ausländer wären jedoch ein Problem, “aber ein richtig guter Junger setzt sich gegen diese durch.” Er werde regelmäßig die Klubs auch beim Training und nicht nur bei Spielen besuchen, verspricht der neue Mann.

Der österreichische Fußball ist in keiner Krise, glaubt Hans Krankl, dass die Erfolge seit der “78-Elf” weniger geworden sind, liege auch an den stärker gewordenen Gegnern. “Außerdem hat damals alles gepasst, es gab viele Klassespieler und Legionäre, die bei prominenten Klubs gespielt haben. Aber auch jene Mannschaft musste erst einige Jahre reifen.” Und schließlich hätte in der jüngsten WM-Qualifikation gar nicht so viel zur Teilnahme an der Endrunde gefehlt.

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