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Kein Mensch trägt gerne Eierschalen

Schwarzach - "Früher sahen Sturzhelme aus wie Eierschalen. Kein Mensch wollte damit herumlaufen", erzählt der Verkaufsleiter der Firma Walser, Werner Pendl im Gespräch mit den "VN".

Ein neues, modernes Design sollte her, das die Kinder auch anspricht. „Man muss die Kids mitreden lassen, denn sie sollen die Helme schließlich freiwillig tragen. Ich glaube, dass wir es geschafft haben, Fahrrad- und Skihelme salonfähig zu machen. Keiner braucht sich mehr dafür zu schämen. Das Gegenteil ist der Fall“, erzählt Pendl stolz. Seine Firma ist heute Marktführer in Österreich und weltweit tätig.

Pendl ist Chef von 20 Mitarbeitern und Verkaufsleiter der gesamten Walsergruppe, er reist durch die ganze Welt, von der Schweiz über Indonesien bis nach China. Von den Städten sieht er dennoch nicht allzu viel. Als er 1976 als Lehrling in dem Zwei-Mann-Betrieb begann, war so ein Riesenerfolg noch kaum vorstellbar. Aber mit ihren Produkten zum Thema Sicherheit schloss das Hohenemser Unternehmen im Handumdrehen eine Marktlücke.

„Vor ungefähr zwölf Jahren haben wir mit der Entwicklung von Helmen für Kinder angefangen. Das hat mich als zweifacher Vater natürlich interessiert.“

An einer Götzner Hauptschule, die damals auch seine Kinder besuchten, legte man den Grundstein für den heutigen Erfolg: 400 Helme wurden an die Kinder verteilt. Der damalige Landesschulrat war hellauf begeistert. Das Projekt machte Schule in ganz Österreich. Heute tragen drei von vier Kindern einen Sturzhelm und auch Erwachsene greifen vermehrt zu.

Bis jedoch ein Helm verkauft werden kann, ist ein Jahr Arbeit notwendig. Acht Leute tüfteln an einem Modell, fragen Kinder nach deren Vorlieben und führen zahlreiche Tests für die optimale Sicherheit durch. „Meine eigenen Kinder mussten auch schon als Testpersonen herhalten“, sagt Pendl mit einem Augenzwinkern.

Dass Sicherheit nach wie vor ein wichtiges und aktuelles Thema ist, beweist der Erfolg des Unternehmens. „Früher hatte ich zwei Kollegen, jetzt sind es 60“, lacht der 47-Jährige.

Er ist überzeugt, dass dies so bleiben wird. Denn das Thema Sicherheit werde nicht an Aktualität verlieren.

„Das Sicherheitsbewusstsein hat stark zugenommen. Qualitativ hochwertige Kindersitze und Warnwesten spielen heute eine wichtige Rolle.“

Rund 70.000 Fahrradhelme und 160.000 Skihelme produziert die Firma mittlerweile jährlich. Tendenz steigend. Pendl: „Darauf bin ich sehr stolz. Wir haben in dieser Hinsicht viel erreicht.“

Ein Umsatz von 30 Millionen Euro gibt ihm zweifelsohne recht. Doch er will noch weiter. Das Ziel für die Zukunft: Weniger Verletzungen auf der Straße und eine Umsatzsteigerung von 20 Millionen Euro in den nächsten Jahren.

ZUR PERSON

  • Beruf: Gesamtverkaufsleiter der Firma Walser
  • Geboren: 13. 09. 1960
  • Familie: geschieden, 2 Kinder
  • Laufbahn: begann 1976 eine Lehre als Großhandelskaufmann bei der Firma Walser, ab 1992 im Verkauf tätig, heute Gesamtverkaufsleiter
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