Mit Schuld an der Absage haben für Georg Kindel und Jermaine Jackson negative Medienberichte in Österreich, erläuterten die beiden in einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz. “Wenn wir in Wien nicht erwünscht sind, dann gehen wir nach London”, sagte Kindel nach der Absage zur APA.
Kindel und Jackson beklagten im APA-Gespräch nach der Absage die Rolle der österreichischen Medien. Jermaine Jackson sagte, “es wurden Namen genannt, die wir nie genannt haben, deshalb waren die Erwartungen so hoch.” Kindel, dessen Verluste durch die Absage in Wien sich in “absolut verkraftbarem Rahmen” bewegen, meinte: “In Österreich wurden wir extrem aggressiv attackiert.” In einem Brief auf der bereits freigeschalteten Homepage http://www.thetribute2010.com spricht Jackson von einer kurzen Vorlaufzeit und davon, dass viele der angefragten Stars ihren Zeitplan nicht rechtzeitig ändern konnten. “Wir haben versucht, hier eine unglaubliche Show zu machen. Aber es drehte sich nur darum, wer nicht kommen werde”, so Jackson zur APA.
Die in Wien gekauften Tickets werden refundiert und gelten nicht für die Show in London, betonte Kindel. Käufer über Internet oder Call-Center sollen am heutigen Freitag eine Email mit Rückgabe-Information erhalten, die anderen können ihre Tickets ab 21. September an der jeweiligen Vorverkaufsstelle zurückgeben. Der Vorverkauf für die Londoner Tickets, die mit einem Startpreis von 44 Pfund (50,2 Euro) günstiger sein sollen als in Wien, startet Anfang Dezember. Dann sollen auch erste Namen beteiligter Künstler in einer Pressekonferenz verkündet werden. Der Termin für das Event könnte der 5. Juni 2010 werden, auch wenn die Veranstalter selbst lediglich von der ersten Junihälfte sprachen. Doch auf dem Plakat am Podium prangte bereits – wenn auch zuerst noch verhüllt – das neue Datum. Es wurde erst nach der Pressekonferenz von Journalisten entdeckt. Die Show in der britischen Hauptstadt soll vom Bühnenbild her ähnlich imperial werden wie die Wiener Pläne.
Die Stadt Wien ist über die Verschiebung des Jackson-Konzerts bereits in der Nacht auf heute informiert worden, versicherte Georg Kindel in der Pressekonferenz. Darum sei er verwundert, dass am Vormittag von Vizebürgermeisterin Renate Brauner (S) bekanntgegeben worden sei, dass die finanzielle Unterstützung der Stadt gestrichen werde. Die Wiener Oppositionsparteien befürchten durch die Absage immensen Imageschaden für die Stadt und sind zugleich erleichtert, dass der Stadt nun die angedachten 600.000 Euro an Steuergeldern erhalten bleiben.
Die Veranstalter hatten in den vergangenen Tagen mit Absagen von bereits angekündigten Künstlern wie Chris Brown und Mary J. Blige zu kämpfen, auch konnten bei Pressekonferenzen in London und Berlin keine frisch fixierten Auftritte präsentiert werden. Dass man sich einfach übernommen hat und nun einen medialen Sündenbock sucht, wies Kindel zurück. “Es geht sich von der Organisation aus. Wir könnten die ganze Show auf einem hohen Level produzieren und auf die Bühne bringen. Aber viele Stars, die kommen wollen, kommen aus ihren Verträgen nicht raus.”
Kommunikationswissenschafter Fritz Hausjell von der Universität Wien ortet hinter der Medienschelte ein “Ablenken vom eigentlichen Grund” der Absage. “Und wenn es so war, dann war es eigentlich ein Eingeständnis, dass die großen Konzertveranstalter erwarten, dass sie grundsätzlich eine freundliche Berichterstattung bekommen”, sagte er gegenüber der APA.
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