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"Kein Grund, Russland dafür verantwortlich zu machen": Peskow weist Drohnenvorwürfe zurück

Kremlsprecher Dmitri Peskow wies die Vorwürfe im Zusammenhang mit Drohnenangriffen zurück und sprach von unbegründeten Anschuldigungen gegen Russland.
Kremlsprecher Dmitri Peskow wies die Vorwürfe im Zusammenhang mit Drohnenangriffen zurück und sprach von unbegründeten Anschuldigungen gegen Russland. ©APA/AFP
Nach Drohnensichtungen in Europa hat Russland Vorwürfe einer Beteiligung zurückgewiesen.

"In Europa gibt es viele Politiker, die dazu neigen, derzeit für alles Russland verantwortlich zu machen. Sie tun dies stets unbegründet und pauschal", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge.

Merz: "Wir wissen, dass Putin uns testen will"

"Die Geschichte mit diesen Drohnen ist in der Tat zumindest seltsam. Aber andererseits gibt es wiederum keinen Grund, Russland dafür verantwortlich zu machen", sagte er mit Blick auf Äußerungen des deutschen Kanzlers Friedrich Merz.

Merz hatte am Sonntag in der ARD-Sendung "Caren Miosga" nach den Drohnensichtungen in München die "Vermutung" geäußert: "Wahrscheinlich wird jedenfalls ein wesentlicher Teil davon aus Russland gesteuert." Merz sagte auch: "Wir wissen, dass Putin uns testen will."

Alle Drohnensichtungen seit Anfang September. ©APA

Putin weist Angriffs-Vorwürfe zurück

Präsident Wladimir Putin hatte am vergangenen Donnerstag erklärt, dass die Anschuldigungen gegen Russland wohl dazu dienen sollen, die Lage weiter anzuheizen und Europa dazu zu bringen, seine Verteidigungsausgaben zu erhöhen. Zugleich wies er auf einem Forum vor internationalen Gästen auch Vorwürfe als Unsinn zurück, dass Russland ein Nato-Land angreifen wolle.

Medwedew: Drohnen sollen Kriegsangst in Europa schüren

Der stellvertretende Vorsitzende des russischen Nationalen Sicherheitsrats, Dmitri Medwedew, warf Merz und auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron vor, sie wollten Kriegsängste schüren. Es sei an der Zeit, dass die Bevölkerung diesen "Missgestalten" die "Köpfe abreißt", schrieb der frühere Präsident bei Telegram.

Zugleich meinte Medwedew, dass es unterschiedliche Erklärungen für die Herkunft der Drohnen geben könne, darunter auch Provokationen von Ukrainern, die so Europa in einen Krieg hineinziehen wollten. Er räumte ein, dass es sich um Aktivitäten einer prorussischen Untergrundbewegung in den Ländern handeln könne, mit dem Ziel, das Leben in der EU zu destabilisieren. Möglich seien nicht zuletzt auch Spielchen von Rowdys, die ihre Behörden ärgern wollten.

Medwedew deutet Drohnenangst als Warnsignal für Europa

"Tatsächlich kann jede der genannten Ursachen oder eine Kombination davon der Grund für diese Panik um die ‚russischen Drohnen‘ sein", meinte Medwedew. "Das ist jedoch nicht das Wichtigste. Das Wichtigste ist, dass die kurzsichtigen Europäer am eigenen Leib erfahren, was die Gefahr eines Krieges bedeutet." Russland führt seit mehr als dreieinhalb Jahren Krieg gegen die Ukraine. Beide Seiten setzen dabei immer mehr Drohnen ein.

(APA)

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