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Kein Friedensnobelpreis für Trump: Weißes Haus empört über Komitee-Entscheidung

Donald Trump sah sich selbst als Favorit für den Friedensnobelpreis.
Donald Trump sah sich selbst als Favorit für den Friedensnobelpreis. ©APA/AFP
US-Präsident Donald Trump hatte sich Hoffnungen auf den Friedensnobelpreis gemacht – vergeblich. Statt ihm wurde die venezolanische Oppositionsführerin María Corina Machado ausgezeichnet. Nun zeigt sich das Weiße Haus verärgert über die Entscheidung.
María Corina Machado aus Venezuela erhält Friedensnobelpreis

Die Enttäuschung ist groß, der Ton rau. US-Präsident Donald Trump, der sich selbst als Favoriten für den Friedensnobelpreis sah, ging bei der diesjährigen Vergabe leer aus. Die Auszeichnung erhielt stattdessen María Corina Machado, eine der führenden Stimmen der venezolanischen Opposition. Aus dem Weißen Haus kam daraufhin umgehend eine emotionale Reaktion.

"Trump wird weiterhin Friedensabkommen schließen"

"Präsident Trump wird weiterhin Friedensabkommen schließen, Kriege beenden und Leben retten", erklärte Kommunikationsdirektor Steven Cheung kurz nach der Bekanntgabe durch das Nobelkomitee auf der Plattform X (vormals Twitter).

Weiter hieß es: "Er hat das Herz eines Menschenfreundes und es wird nie wieder jemanden wie ihn geben, der mit bloßer Willenskraft Berge versetzen kann."

Schwere Vorwürfe gegen das Nobelkomitee

Die Stellungnahme endet mit einer deutlichen Anschuldigung. Laut Cheung habe das Nobelkomitee "bewiesen, dass es Politik über Frieden stellt". Ein Vorwurf, der kaum überraschend kommt, wenn man die Erwartungen des Präsidenten kennt. Trump hatte sich selbst bei der UN-Vollversammlung in New York jüngst als aussichtsreichsten Kandidaten für die bedeutende Auszeichnung dargestellt.

Innerhalb von nur sieben Monaten habe er – so seine Darstellung – sieben Kriege beendet, die allgemein als unlösbar galten. "Jeder sagt, dass ich den Friedensnobelpreis für jede einzelne dieser Errungenschaften bekommen sollte", betonte er. Auch seine jüngsten Bemühungen um eine Waffenruhe im Gazastreifen sah er offenbar als weiteres Argument für eine Auszeichnung.

Nobelkomitee hatte längst entschieden

Tatsächlich traf das aus fünf Personen bestehende Komitee seine finale Entscheidung bereits zwei Tage vor der Verkündung einer Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas sowie der Freilassung israelischer Geiseln im Gazastreifen. Das lässt Trumps jüngste diplomatische Erfolge außen vor – zumindest in der diesjährigen Wertung.

Prominente Unterstützung bekam Trump dennoch. Israels Premierminister Benjamin Netanjahu forderte öffentlich: "Gebt Donald Trump den Friedensnobelpreis – er hat ihn verdient!" Dazu veröffentlichte er eine mit Künstlicher Intelligenz generierte Bildmontage, auf der er dem US-Präsidenten eine Friedensmedaille umhängt.

War Trump überhaupt nominiert?

Ein Detail wirft zusätzlich Fragen auf: Ob Donald Trump tatsächlich unter den offiziellen Nominierten für den diesjährigen Preis war, ist unklar. Die Frist für Vorschläge endete bereits am 31. Jänner – nur rund zehn Tage nach Trumps Vereidigung als neuer Präsident. Zu diesem Zeitpunkt lagen viele seiner diplomatischen Aktivitäten noch nicht vor.

(VOL.AT)

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