Beim Treffen von Nimetz mit Vertretern der zwei Seiten sei es zu “keiner konkreten Annäherung” der Standpunkte gekommen, berichteten am Donnerstag mazedonische Medien unter Berufung auf eine Aussendung des Außenministeriums in Skopje. Die Vertreter Mazedoniens und Griechenlands hatten am Montag und Dienstag in New York getrennte Gespräche mit Nimetz geführt. Das mazedonische Außenministerium bedauerte nun, dass es keine Direktgespräche gegeben hat. Mazedonien bleibe fest entschlossen, den Dialog zur Lösung des Namensstreites “maximal” zu intensivieren, hieß es.
Der mazedonische Präsident Gjorge Ivanov hatte sich laut früheren Medienberichten diese Woche bei einem Treffen mit dem Spitzenfunktionär des US-Außenministeriums Philip Reeker über den “mangelnden Willen” Athens, den Streit zu lösen, beklagt. Nach Haltung Skopjes darf die Krise, in der sich Griechenland befindet, nicht Rechtfertigung dafür sein, dass sich Athen nicht bemühe, den Streit zu lösen.
Namensstreit schwelt seit Jahrzehnten
Der Namensstreit datiert aus den frühen 1990er Jahren, als sich Mazedonien von dem damaligen Jugoslawien trennte und den Namen “Republik Mazedonien” annahm. Athen sieht im offiziellen Staatsnamen einen Anspruch auf seine gleichnamige griechische Provinz bzw. das Kulturerbe um Alexander des Großen und fordert eine Namensänderung. In die Vereinten Nationen wurde das kleine Land unter dem vorläufigen Namen “Frühere Jugoslawische Teilrepublik Mazedonien” (FYROM) aufgenommen.
Der Internationale Gerichtshof (IGH) stellte im Dezember fest, dass Griechenland auf dem NATO-Gipfel in Bukarest im März 2008 ein bilaterales Abkommen verletzt hatte, als es die Aufnahme Mazedoniens in das Verteidigungsbündnis blockiert hatte. Mazedonien hat seit Ende 2005 den Status eines EU-Beitrittskandidaten. Das Land hat wegen des Namensstreites bis dato noch keinen Termin für den Beginn der Beitrittsgespräche erhalten.
(APA)
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