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Kein Durchbruch bei Westsahara-Gesprächen

Bei den Vermittlungsgesprächen über den Status der von Marokko annektierten Westsahara im niederösterreichischen Dürnstein hat es erwartungsgemäß keinen Durchbruch gegeben. UNO-Vermittler Christopher Ross teilte am späten Dienstagabend in einer Aussendung mit, dass er in Abstimmung mit den Konfliktparteien Termin und Ort für eine weiteres Treffen festlegen werde.

Die Gespräche in Dürnstein am Montag und Dienstag seien “in einer Atmosphäre von ernsthaftem Engagement, Offenheit und gegenseitigem Respekt” verlaufen, so Ross. An den Gesprächen in Dürnstein hatte nach AFP-Informationen auch der marokkanische Außenminister Taieb Fassi-Fihri teilgenommen. Laut der UNO-Aussendung beteiligten sich an den Eröffnungs- und Abschlusssitzungen auch Delegationen der Nachbarländer Algerien und Mauretanien.

Die beteiligten Parteien hätten ihr Engagement für eine baldige Fortsetzung der Verhandlungen bekräftigt, teilte Ross mit. Der Diplomat vermittelt auf Grundlage der UNO-Sicherheitsratsresolution 1871 vom April 2009, in der ein neuer Anlauf zur Lösung des Westsahara-Konflikts gefordert wird.

Marokko hat die frühere spanische Kolonie Westsahara, in der zahlreiche Bodenschätze vermutet werden, im Jahr 1975 annektiert. Ein Jahr später ruft die von Algerien unterstützte Befreiungsbewegung Polisario die “Demokratische Arabische Republik Sahara” (DARS) aus, die von mehr als 80 Staaten anerkannt wird. Ihr bewaffneter Kampf gegen Marokko erweist sich aber als erfolglos, im Jahr 1991 kommt unter UNO-Vermittlung ein Waffenstillstand zustande.

Seit Jahren wird über die Modalitäten über ein Selbstbestimmungsreferendum in der Westsahara gestritten, weil Rabat darauf pocht, dass auch die nach der Annexion in das Gebiet gebrachten zehntausenden Marokkaner das Stimmrecht erhalten sollen. Rabat will der Westsahara nur eine Autonomie zugestehen.

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