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Kein Übernahme-Interessent bei F.M. Hämmerle in Sicht

Dornbirn - Das insolvente Vorarlberger Textilunternehmen "F.M. Hämmerle Nfg GmbH" steht vor der Schließung. Das Konkursgericht hat einem entsprechenden Schließungsantrag von Masseverwalter Karl Rümmele zugestimmt.
Hämmerle-Schließung bewilligt

Einen Interessenten für eine Übernahme gebe es derzeit nicht, erklärte Rümmele gegenüber ORF Radio Vorarlberg. Die 182 betroffenen Mitarbeiter wurden am Dienstagnachmittag in einer Betriebsversammlung informiert.

Er wolle in den kommenden Tagen prüfen, welche Aufträge vor einer Schließung noch abgearbeitet werden sollen, so Rümmele. Es gebe zwar Interessenten für Bestandteile der insolventen Firma, aber keinen für eine komplette Übernahme, erklärte der Masseverwalter. ÖGB-Landesvorsitzender Norbert Loacker hatte zuvor gefordert, alle Angebote von Interessenten, auch für eine Teilweiterführung, sollten seriös geprüft werden. Es müssten alle Chancen genutzt werden, um den 182 Beschäftigten eine Zukunft zu ermöglichen.

Laut dem Hämmerle-Betriebsrat Reinold Diem ist die Betriebsversammlung ruhiger verlaufen als jene beim Konkurs im Vorjahr. “Der Ablauf war bekannt, wir haben ja Erfahrung”, so Diem. Die Entscheidung, wie es weitergehe, liege nun beim Masseverwalter. Ein Zeitplan für das Kommende gebe es noch nicht, es werde am Mittwoch weitere Gespräche geben. Die Forderungen der Mitarbeiter durch offene Löhne und Gehälter für Mai und Juni sowie Urlaubsgeld sollen sich auf rund 800.000 Euro belaufen.

Die “F.M. Hämmerle Nfg GmbH” hat am 23. Juni 2009 Konkurs angemeldet. Die Passiva belaufen sich auf rund fünf Mio. Euro. Die 1836 gegründete Vorgängerfirma F.M. Hämmerle ging ein Jahr zuvor, per 31. Juli 2008, pleite. Die Übernahme durch die indische Oswal-Group stand knapp einen Monat später fest. Von der Insolvenz waren damals 311 Mitarbeiter und rund 300 Gläubiger betroffen. Noch vor 20 Jahren war F.M. Hämmerle mit 2.200 Mitarbeitern das größte Textilunternehmen Österreichs.

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