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Kein Aufruf zu Austritt aus ELGA

Kein Aufruf zu Austritt aus ELGA.
Kein Aufruf zu Austritt aus ELGA. ©APA
Schwarzach. Der Ärger um die elektronische Gesundheitsakte (ELGA) ist nicht ausgestanden. Ärzte kritisieren sie weiter als unhandlich und unsicher. Die Mediziner in Vorarlberg wollen Patienten aber nicht zum Austritt aus ELGA aufrufen.
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Misstöne begleiten auch in Vorarlberg den Start der elektronischen Gesundheitsakte (ELGA). Aus Sicht der Ärzteschaft ist das derzeitige System “unhandlich” und “unsicher” was den Datentransfer betrifft. “Es wird unsererseits aber keinen Aufruf an die Patienten zum Austritt aus ELGA geben”, versichern sowohl Ärztekammerpräsident Dr. Michael Jonas wie auch der Sprecher der Allgemeinmediziner und Ärztekammer-Vizepräsident, Dr. Harald Schlocker. Stattdessen hoffen beide auf Verbesserungen im System. Zudem prüft derzeit eine Arbeitsgruppe, ob sich das 1992 in Vorarlberg eingerichtete Gesundheitsnetz mit ELGA zusammenführen lässt.

Das Verhältnis zu ELGA innerhalb der Kollegenschaft beschreiben er und Michael Jonas unisono als “nach wie vor kritisch”. Das größte Problem sei die höchst umständliche Suche nach Befunden. “Man kann doch nicht nur einen Wust von PDF-Dateien zur Verfügung stellen”, ärgert sich etwa Michael Jonas. Deshalb fordern die Ärzte mit Nachdruck die Installierung einer Suchfunktion. “Im Notfall geht es auch um die Patientensicherheit”, ergänzt Schlocker. Dann müssten medizinische Informationen sofort zur Verfügung stehen, was nicht gegeben sei.

Abmeldequote einkalkuliert

Ebenso wenig sehen die Ärzte die Datensicherheit gewährleistet. “Bei ELGA stehen die sensiblen Patientendaten 24 Stunden zur Verfügung, und ihre Weiterleitung erfolgt völlig ungesichert”, so Jonas. Er verweist auf das Gesundheitsnetz Vorarlberg, das höchsten Sicherheitsstandard biete. Daten würden nur auf Abruf bereitgestellt und dann über eine geschützte Leitung transferiert. Zur Datensicherheit sagt GKK-Obmann Manfred Brunner, dass Patientendaten schon jetzt ungesichert hin- und hergeschickt würden. “Bei ELGA lässt sich eine missbräuchliche Verwendung wenigstens nachverfolgen.” Und: “Eine hundertprozentige Sicherheit kann niemand gewährleisten.” Laut Brunner ist mit einer gewissen Abmeldequote zu rechnen. Zehn Prozent hält er aber für eine “verkraftbare Größe”. Bei der GKK sind rund 310.000 Personen versichert.

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