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Kaum mehr Trinkwasser in Langen

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Große Trockenheit und anhaltend hohe Temperaturen halten Bodensee und die Vorarlberger Flüsse weiter auf sehr niedrigem Stand.

Regen am Montagabend sorgte kurzfristig für Stabilisierung, nicht aber für nachhaltige Entspannung. Mit 308 Zentimeter lag der Bodensee-Pegel am Dienstag noch elf Zentimeter höher als beim bisherigen Tiefststand an einem 16. August. Die Flüsse führen durchwegs Niederwasser, und auch die Grundwasserpegel bleiben unter dem Mittelwert zurück.

In Langen bei Bregenz geht das Wasser aus. Seit Dienstag ist den Rasen gießen, den Pool füllen oder das Auto waschen strengstens verboten. Am Montag wurde Alarm ausgelöst. Aus den Leitungen kam teilweise kaum mehr oder nur noch wenig Trinkwasser.

Pegelstand des Bodensees

Der aktuelle Pegelstand des Bodensees entspricht normalerweise dem Niveau, das Ende Oktober erreicht wird. Im langjährigen Durchschnitt steht der Bodensee-Pegel am 16. August bei 402 Zentimeter - also um 95 Zentimeter höher als aktuell. Zum Vergleich: Vor genau einem Jahr erreichte der Pegel den Wert von 455 Zentimeter, das Allzeit-Hoch liegt bei 506 Zentimeter. Damit der Bodensee um nur einen Zentimeter steigt, braucht es 5,4 Millionen Kubikmeter Wasser.

Zu größeren Einschränkungen führt der aktuelle Pegelstand noch nicht. Die Bodenseeschifffahrt in Vorarlberg und in Deutschland kann ihre Linien vorerst weiterhin ohne Probleme bedienen, am Schweizer Ufer wurde die Fahrt den Alten Rhein hinauf nach Rheineck schon am 19. Juli eingestellt. Die Schweizerische Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein AG (URh) verkehrt im Niedrigwasser-Fahrplan. Manche Freizeitkapitäne am Westufer des Sees - nicht aber in Vorarlberg - mussten ihre Boote allerdings schon auswassern.

Flüsse trocknen aus

Vorarlbergs Flüsse - die üblicherweise den Bodensee speisen - leiden aktuell selbst unter Wassermangel. Der Rhein, die Bregenzerach sowie die Dornbirnerach führen seit Wochen Niederwasser, abschnittweise auch extremes Niederwasser, was als selten gilt. Der Fischereiverein Bregenzerwald rettete in den vergangenen Wochen mehr als 2.500 Bachforellen aus ausgetrockneten Zuflüssen der Bregenzerach, wie Vorarlberger Medien am Dienstag berichteten. Auch die Grundwasserpegel erreichen nicht den Mittelwert, in Feldkirch wurden am Montag bei mehreren Messstationen Tiefststände für einen 15. August verzeichnet.

Große Trockenheit herrscht auch auf Vorarlbergs rund 500 Almen. Weil in den vergangenen Jahren allerdings in die Wasserversorgung investiert wurde, kann die Saison zu Ende gebracht werden. Allerdings leidet die Futterqualität unter den Bedingungen der vergangenen Wochen.

Regenfälle schaffen Hoffnung

Etwas Erleichterung schaffen könnten die für Freitag und Samstag prognostizierten Regenfälle. Dann sollen in Vorarlberg mehr als 40 Liter Regen pro Quadratmeter zusammenkommen. Nach ein paar kühleren Tagen sind dann aber wieder Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke angesagt.

(APA/VOL.AT)

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