Karwoche, Ostern und Brauchtum
Viele christlichen Traditionen gehen auf heidnischen Kult zurück. Das bunt bemalte Ei, das zu Ostern geschenkt wird, ist beispielsweise auf chinesische Wurzeln zurückzuführen und bereits 5.000 Jahre alt.
Am Mittwoch oder am Gründonnerstag wird traditionell die so genannte Chrisam-Messe, der Ölweih-Gottesdienst, gefeiert. Dabei werden die heiligen Öle geweiht, die im Laufe des Kirchenjahres bei der Spendung von Taufe, Firmung, Krankensalbung und Priesterweihe verwendet werden. Chrisam besteht aus Olivenöl mit einem Zusatz von aromatischen Stoffen.
Am Gründonnerstag (vom althochdeutschen Greinen für Weinen) und Karfreitag (Kar oder althochdeutsch kara bedeutet Klage und Kummer, Anm.) wird zunächst einmal geratscht. Weil der Überlieferung nach die Glocken nach Rom geflogen sind, ersetzt das knatternde Geräusch der Ratschen aus Holz zu Mittag und zum Vesperläuten die Funktion der Glocken. Am Abend wird in vielen Pfarren die Fußwaschung vollzogen. Sie ist auch ein Zeichen des Willkommens.
Der Karsamstag beginnt in einigen Gebieten mit dem Weihfeuer Holen. Dazu dienen trockene Schwämme. Im burgenländischen St. Martin/Raab wird die Asche des geweihten Feuers auf die Äcker gestreut. Das verspricht eine reiche Ernte.
Ab den Mittagsstunden ziehen Jung und Alt zur Fleischweihe. Dieser Brauch ist aus dem benachbarten Slowenien zugewandert und vor allem in Kärnten heimisch. Die gesegneten Speisen symbolisieren einerseits Christi Auferstehung, andererseits das Frühjahr als Jahreszeit der wiedergewonnenen Kraft der Sonne.
Unter diesem Aspekt sind auch die Osterfeuer zu sehen, die am Abend des Karsamstags entzündet werden. Dieser Brauch ist, wie viele in der katholischen Kirche, auf alte heidnische Riten zurückzuführen. Vorgänger des Osterfeuers sind die Frühlingsfeuer der Germanen. Das höchstgelegene Osterfeuer wird übrigens in Tirol auf dem 3.200 Meter hohen Mittagskogel entzündet. In Kärnten reiht sich in den Karawanken ein Feuer an das andere.
Am Ostersonntag verkünden Böller: Christ ist erstanden! Nach der Ostermesse veranstalten viele Gemeinden eine gemeinsame Suche nach den Ostereiern. Dieser Brauch hat im salzburgischen Mauterndorf besondere Tradition.
Das Ei steht zu Ostern im Mittelpunkt von Bräuchen, die ein Kräftemessen sind. Eierpecken – mit einem Geldstück wird nach dem Ei geworfen – und Eierturtschen – mit den Eiern wird Spitze gegen Spitze und Boden gegen Boden gestoßen – sind nicht nur bei Kindern beliebt, sondern auch Erwachsene rittern begeistert.
Auch der Osterhase hoppelt nicht von ungefähr durch die Gegend. Meister Lampe, Begleiter der griechischen Liebesgöttin Aphrodite, ist bis heute ein Eros-Symbol. Das beste – nicht religiöse – Beispiel sind die Bunnys, Trademark des Männermagazins Playboy.
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