Kanzler Stocker kontert Trumps EU-Zerreißplan

Der Vorstoß von US-Präsident Donald Trump, mit ausgewählten EU-Staaten eine Achse gegen Brüssel zu schmieden, hat in Österreich für scharfe Reaktionen gesorgt. Laut einem bislang unveröffentlichten Teil seiner außenpolitischen Strategie will Trump Länder wie Österreich, Ungarn, Polen und Italien näher an die USA binden – und so die Europäische Union schwächen.

Bundeskanzler Christian Stocker (65) zeigt sich davon wenig beeindruckt – und stellt gegenüber der deutschen BILD-Zeitung klar: "Als souveräner Staat entscheidet Österreich selbst über seine Politik – getragen einzig vom Willen der Österreicherinnen und Österreicher."

Scharfe Worte aus dem Bundeskanzleramt

Das Bundeskanzleramt in Wien reagiert deutlich: Die versuchten Einflussnahmen aus Washington würden "auf das Schärfste zurückgewiesen". Solche Einmischungsversuche seien "unter keinen Umständen zu dulden".

Stocker betont zugleich die Bedeutung der transatlantischen Beziehungen: "Die USA sind nicht nur unser strategischer Partner, sondern auch Österreichs zweitwichtigster Handelspartner. Ein funktionsfähiges transatlantisches Verhältnis ist also sowohl für die USA als auch für uns von größtem Interesse."

Deutliche Positionierung pro Europa

Gerade im 30. Jahr des österreichischen EU-Beitritts unterstreicht der Kanzler die europäische Ausrichtung seines Landes: "Wir sind und wir bleiben ein starker, verlässlicher und konstruktiver Partner in der Europäischen Union", sagt Stocker.

Der Vorstoß aus Washington sei "ein neuerlicher Weckruf", so der Kanzler weiter. Europa müsse sich "mehr denn je selbst um seine Sicherheit kümmern, in seine Wehrhaftigkeit investieren, die Wettbewerbsfähigkeit stärken und Abhängigkeiten reduzieren".

(Red.)