Das Urteil gegen Steven Truscott aus dem Jahr 1959 sei ein schwerer Justizirrtum gewesen, beschieden die fünf Richter am Dienstag in Toronto.
Damit beendeten sie eine Justizaffäre, die das Land über Jahrzehnte beschäftigt hatte. 48 Jahre lang galt ich als schuldig. Ich wusste immer, dass ich es nicht war. Niemals aber hätte ich mir träumen lassen, dass dies eines Tages klar wird, sagte der sichtlich bewegte Freigesprochene anschließend vor Journalisten.
Truscotts Fall bewegte von Anfang an die Gemüter. Der damals 14-Jährige wurde 1959 wegen Vergewaltigung und Mordes an einer zwei Jahre jüngeren Klassenkameradin schuldig gesprochen und als jüngster Kanadier in der Geschichte des Landes zum Tode verurteilt. Nach heftigen öffentlichen Debatten wurde die Strafe ein Jahr später in lebenslänglich umgewandelt. 1969 kam Truscott auf Bewährung frei und begann unter falschem Namen ein neues Leben.
Doch drei Jahrzehnte später ging er erneut an die Öffentlichkeit, um das Urteil anzufechten. Die Medien gingen seinem Fall nach und entdeckten eine Reihe von Ermittlungsfehlern – unter anderem wurde nachgewiesen, dass die Gerichtsmediziner den Todeszeitpunkt des Opfers falsch eingeschätzt hatten. 2002 ließ die Provinzregierung das Verfahren wiederaufrollen. Am Dienstag entschuldigte sich der Justizminister von Ontario, Michael Bryant, bei Truscott. Er lasse prüfen, ob dem 62-Jährigen eine Entschädigung für das ihm widerfahrene Leid zustehe.
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