Kampf um den Weltcup

Die in Tirol deklassierten Favoritinnen sind sich freilich einig, dass sich auf US-Kunstschnee ein Aufstand der Jugend wie bei der Windlotterie auf dem Ötztaler Gletscher nicht wiederholen wird. Ende Oktober hatten zudem Nicole Hosp (AUT), Andrine Flemmen (NOR) und Tina Maze (SLO) für den ersten Dreifach-Erfolg im Weltcup überhaupt gesorgt.

Michaela Dorfmeister hat schlechte Erinnerungen an Park City. Mit Blech im RTL und einer gehörigen Wut im Bauch hatte sie sich hier vor neun Monaten von medaillenlosen olympischen Spielen verabschiedet, zurückgekehrt ist sie trotz oder gerade wegen ihrer Auftakt-Pleite im Ötztal mit einer Kampfansage: “Der Kampf um den Gesamt-Weltcup beginnt am Donnerstag”, betont die Weltcup-Titelverteidigerin. “Natürlich wär’s angenehmer gewesen wie im Vorjahr mit einem Sieg in der Tasche in die USA zu kommen. Und natürlich habe ich mich allein deshalb geärgert, weil jedes Rennen wichtig ist. Aber ich war ja selbst schuld und nicht der Wind”, erklärt Dorfmeister. Mehr tangiert sie die offene Rechnung mit dem Hang in Park City: “Hier war ich ja noch nie auf dem Stockerl!”

Auch die dreifache Olympiasiegerin Janica Kostelic hat in Sölden als Elfte ihre Klasse noch nicht ausspielen können. Die Kroatin erklärt im kommenden Winter wieder den Gewinn der großen Kristallkugel zum ganz großen Ziel. “Was nicht heißt, dass die WM nicht auch ganz oben auf unserer Liste steht”, so Vater Ante.

ÖSV-Damenchef Herbert Mandl ist überzeugt, dass sich seine Truppe bereits in Park City deutlich besser in Form zeigt als in Sölden. “Wir haben in Colorado gut trainiert. Nicole Hosp war stets bei Dorfmeister und Meissnitzer dabei, Heregger und Obermoser haben aufgeschossen. Die Mannschaft wird hier deutlich kompakter sein”, so Mandl.

ÖSV-Team für den Riesentorlauf am Donnerstag in Park City: Silvia Berger, Michaela Dorfmeister, Selina Heregger, Nicole Hosp, Martina Lechner, Alexandra Meissnitzer, Brigitte Obermoser, Eveline Rohregger, Tanja Schneider, Kathrin Wilhelm, Katja Wirth