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Kampagne für alternative Geschlechterrollen: "Das Geschlecht spielt keine Rolle"

Das Land Vorarlberg startet eine neue Kampagne, um alternative Rollenbilder zu fördern. Die Aktion mit dem Motto "Das Geschlecht spielt keine Rolle" soll das Bewusstsein für Gleichstellung schärfen und einen gerechteren Arbeits- und Familienalltag unterstützen.

Trotz einiger Erfolge in der Gleichstellungsarbeit ist die Schere bei den Lebensbedingungen und Chancen von Frauen und Männern in Vorarlberg immer noch weit offen. Der Funktionsbereich Frauen und Gleichstellung des Landes Vorarlberg startet daher eine zielgruppenspezifische Kampagne, die heute (Montag) vorgestellt wurde. Die Kampagne „Das Geschlecht spielt keine Rolle“ verfolgt das Ziel, das Bewusstsein für alternative Rollenbilder zu schärfen und eine gerechte Verteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit zu fördern, sagte Landesrätin Katharina Wiesflecker: „Es ist dringend erforderlich, Vorurteile und Stereotype zu erkennen und aktiv dagegen anzugehen.“

©Land Vorarlberg

Nach wie vor sind Frauen in vielen Lebensbereichen nicht gleichgestellt. Die Einkommensunterschiede sind trotz hohem Bildungniveau von Frauen groß und die Familien- und Sorgearbeit ist vielfach immer noch Frauensache. Um eine Verbesserung der Situation zu erreichen, muss an vielen verschiedenen Hebeln angesetzt werden – von der Berufswahl über eine gut ausgebaute Kinderbetreuung bis hin zu mehr Vollzeitbeschäftigung. Darüber hinaus muss an der Bewusstseinsförderung der Gesellschaft gearbeitet werden, um bestehende Unterschiede in der Rollenverteilung der Geschlechter sowie die Voreingenommenheit und das Klischee-Denken vieler Menschen zu überwinden.

Kampagne für alternative Rollenbilder

Die Idee zur Kampagne „Das Geschlecht spielt keine Rolle“ entstand aus dem Regionalen Aktionsplan zur Gleichstellung gemeinsam mit SystempartnerInnen (femail, Verein Amazone, Vorarlberger Familienverband, Regio Vorarlberg, ÖGB und AK). Kofinanziert wird die Kampagne vom Europäischen Sozialfonds ESF+, der in der laufenden Förderperiode den Schwerpunkt „Vereinbarkeit und Gleichstellung für Frauen und Männer“ hat. Insgesamt belaufen sich die Kosten für die Jahre 2023/24 auf 90.000 Euro.

„Menschen sollen unabhängig von ihrem Geschlecht frei über ihre Zukunft entscheiden können“, erklärt Wiesflecker den Grundgedanken der Kampagne. Die Kampagne will das Bewusstsein für diese Problematik schärfen und zur Sensibilisierung beitragen. Dabei wird gezielt mit Klischees gespielt und gleichzeitig gezeigt, dass das Geschlecht keine Rolle spielt. 

©Land Vorarlberg

Umsetzung der Kampagne – Kopfkino der Vorurteile

Die Kampagne konzentriert sich auf den reinen Text und verzichtet bewusst auf Bilder und Farben. Bei der Betrachterin oder dem Betrachter sollen Bilder im Kopf entstehen, ohne dass das Unterbewusstsein durch visuelle Reize beeinflusst wird. Die Überschrift fokussiert sich auf Berufe oder Tätigkeiten, die allgemein bekannt sind. Dadurch werden gezielt verschiedene Zielgruppen angesprochen und ihre Aufmerksamkeit gewonnen.

Über den QR-Code und die Domain auf den Abbildungen ist eine zentrale Landingpage verknüpft, die das Thema mit informativen Inhalten behandelt. Hier finden sich Informationen zur Situation in Vorarlberg, Best-Practice-Beispiele sowie Zahlen und Fakten. 

Die Kampagne legt den Schwerpunkt in einer ersten Phase auf die Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung. Anschließend werden in Form eines „Storytelling“ Informationen in Form von Vorbildern und Geschichten geboten. „Die Kampagne zielt darauf ab, das Bewusstsein zu schärfen und Menschen dazu zu inspirieren, über alternative Rollenbilder nachzudenken und aktiv an einer gerechteren Rollenverteilung zwischen den Geschlechtern mitzuwirken“, fasst Gleichstellungsexpertin Tanja Kopf das Konzept zusammen. 

(VOL.AT)

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