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Kaminkehrer mit Leidenschaft

Kaminkehrer Martin Rudigier
Kaminkehrer Martin Rudigier ©Doris Burtscher
Der Brazer Martin Rudigier (42) betreut seit August den Kaminkehrbezirk Innermontafon.

Alles begann, als Martin Rudigier mit zwölf Jahren auf einer Alpe den Sommer als Kleinhirte verbrachte. „Während der Alpzeit musste bei der Alphütte der Kamin fachgerecht gekehrt werden. Der damals zuständige Kaminkehrer und ein Lehrling putzten den Kamin und ich sah zu“, berichtet Martin Rudigier. Die Arbeit gefiel ihm und ein paar Jahre später entschied er sich, die Lehre als Kaminkehrer zu beginnen. Der Beruf Kaminkehrer bringt ein großes Aufgabengebiet mit sich. Von Reinigung der Gasheizung über chemische Kesselreinigungen, Ausfräsen von Rauchfängen, heiztechnische Beratungen, Rauch- und Abgasmessungen, Abnahme neuer Rauch- und Abgasfänge bis hin zur Reinigung von Öl-, Holz- und Pelletsfeuerungsanlagen ist im Alltag eines Kaminkehrers alles dabei.

Zu den Wurzeln zurückgehrt

Nach Abschluss der Lehrabschlussprüfung und fünf Jahre als Geselle machte Martin Rudigier einen Ausflug weg von seinem eigentlichen Beruf, er war als „fahrender“ Verkäufer unterwegs. „Ich wollte etwas anderes machen und habe dem Kaminkehrerberuf den Rücken gekehrt“, so Rudigier. 14 Jahre später packte ihn wieder die Freude am Kaminkehren und er kam zurück zu seinen Wurzeln. Bis zur Firmengründung und Eigenständigkeit arbeitete er als Geselle bei Christoph Battlogg im Montafon. Daneben begann er mit der Meisterprüfung. „Mich fasziniert, dass wir Kaminkehrer die Möglichkeit haben, Brände zu vermeiden und die Kunden auf mögliche Beinahebrandfälle aufmerksam zu machen. Das Thema Umwelt hat bei uns sehr viel Gewicht und es gibt immer wieder neue Techniken – man lernt nie aus. Zudem ist für mich der Kundenkontakt sehr wichtig“, erzählt der begeisterte Kaminkehrer.

Meisterprüfung

Nach Abschluss der Meisterprüfung im Herbst des vergangenen Jahres ergab sich im August die Möglichkeit einen Kehrbezirk zu übernehmen. Der bisherige Kaminkehrer Leo Brugger verabschiedete sich in den Ruhestand und Martin Rudigier übernahm einen Kehrbezirk des Montafons, nämlich von Schruns einwärts. Mit der Übernahme der Kunden, des Gesellen und des Lehrlings konnte die Arbeit nahtlos weitergehen. „Ich bedanke mich bei Leo Brugger und freue mich auf die Arbeit mit seinem bisherigen Team“, so Rudigier. Doch eines liegt dem Kaminkehrer mit Leidenschaft noch sehr am Herzen: „Kaminkehrer ist ein interessanter Beruf mit vielerlei Facetten. Leider mangelt es an Lehrlingen. Ich würde mich freuen, wenn sich junge Menschen entscheiden, diesen tollen Beruf zu erlernen.“ 

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