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Kalte Progression: Gewerkschaft fordert Lohnsteuersenkung

Anton Mathis, Betriebsratsvorsitzender Firma Wolford, Wolfgang Fritz, stellv. Betriebsratsvorsitzender Firma Grass, Norbert Loacker, PRO-GE-Landesvorsitzender und Siegfried Birnleitner, PRO-GE-Landessekretär.
Anton Mathis, Betriebsratsvorsitzender Firma Wolford, Wolfgang Fritz, stellv. Betriebsratsvorsitzender Firma Grass, Norbert Loacker, PRO-GE-Landesvorsitzender und Siegfried Birnleitner, PRO-GE-Landessekretär. ©PRO-GE
Bregenz - Bei den jetzt beginnenden Herbstlohnrunden wird wieder um jedes Prozent mehr Lohn und Gehalt für die Beschäftigten gerungen. Die Gewerkschaft macht darauf aufmerksam, dass von der Lohnerhöhung am Ende aber gerade einmal die Hälfte bei den Arbeitnehmern ankommt.

Der Landesvorstand der Produktionsgewerkschaft (PRO-GE) Vorarlberg hat sich in einer Resolution für eine steuerliche Entlastung der Arbeiter und Angestellten ausgesprochen und an die im Parlament vertretenen Parteien mit der Bitte um Unterstützung gewandt.

Die Beschäftigten müssen, wenn es nach der Produktionsgewerkschaft geht, mehr netto von ihrem Brutto-Einkommen bekommen. Dazu sei eine umfassende Steuerreform mit einer Entlastung der Arbeit dringend erforderlich. Der Landesvorstand der PRO-GE Vorarlberg fordert dabei den sofortigen Stopp der sogenannten kalten Progression. Kalte Progression bedeutet, dass ein Teil der Lohnerhöhung durch Inflation, Gebühren und Einstufung in eine höhere Steuerklasse wieder aufgefressen wird.

Steuerfreibetrag gegen Kalte Progression

Konkret wird dazu ein Steuerfreibetrag von 120 Euro im Monat vorgeschlagen, der die Lohn- bzw. Gehaltserhöhungen vor dem Zugriff der kalten Progression schützt. Dies sei vor allem auch im Blick auf die kommenden Lohnrunden wichtig, damit den Beschäftigten möglichst viel netto von den ausverhandelten Erhöhungen bleibt, erklärt PRO-GE-Landesvorsitzender Norbert Loacker.

Die Resolution der PRO-GE Vorarlberg wurde an die Vorsitzenden der im Parlament vertretenen Parteien übermittelt, mit der Bitte um eine persönliche Stellungnahme.

Parteien zeigen wenig Interesse

Zwar sei von allen Parteien die Notwendigkeit einer Entlastung des Faktors Arbeit anerkannt worden, die Abschaffung der kalten Progression spielte aber nur am Rande eine Rolle, kritisiert die Gewerkschaft. Auf den konkreten Vorschlag der PRO-GE Vorarlberg sei überhaupt nicht eingegangen worden.

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