Die Gruppe nannte sich Brigaden des islamischen Stolzes im Land des Nils und erklärte, sie habe mit dem Anschlag gegen die Tyrannei der ägyptischen Regierung sowie die US-Politik im Nahen Osten protestieren wollen.
Die ägyptische Regierung teilte mit, bei dem dritten Toten handle es sich vermutlich um einen Selbstmord-Attentäter, der ersten Ermittlungen zufolge wahrscheinlich alleine vorgegangen sei. Anders als bei früheren Anschlägen in Ägypten erwarteten Vertreter der Tourismusindustrie zunächst keine großen Geschäftseinbrüche. Die Kernfrage ist dabei, ob es sich um einen isolierten Vorfall handelt, sagte der Experte Richard Fox von Fitch.
Die Bekenner kündigten an, bald ein Video des Anschlags zu veröffentlichen. Der Nutzer, der die Erklärung auf einer von Extremisten betriebenen Internetseite veröffentlichte, machte keine Angaben über die Herkunft des Dokuments. Auch die Echtheit konnte zunächst nicht geklärt werden.
Polizeiangaben zufolge hatte am Donnerstagnachmittag ein Mann, der zu Fuß unterwegs war, den Sprengsatz in eine Gruppe von Menschen geworfen, die in einem belebten Basar in einem Touristenviertel in der Kairoer Altstadt unterwegs war. Nach den ersten Ermittlungen bestand die Bombe vermutlich aus einer Mischung aus Schießpulver und Nägeln. Es war ein Sprengsatz von sehr simpler Bauart, wie er für Taten typisch ist, die von einer Einzelperson geplant und ausgeführt werden, sagte Tourismusminister Ahmed Al-Maghrabi.
Vier Franzosen, drei US-Bürger, ein Italiener, ein Türke und neun Ägypter wurden der ägyptischen Regierung zufolge verletzt in ein Krankenhaus eingeliefert, wo wenig später die Französin starb. Ein US-Bürger sei in der Nacht zum Freitag seinen Verletzungen erlegen, hieß es weiter.
Mit dem Attentat setzte sich eine Anschlagsserie auf Touristen fort, die jährlich zu Tausenden vor allem wegen der Pyramiden Kairo besuchen. So hatte im vergangenen Monat ein Ägypter zwei ungarische Touristen angegriffen und mit einem Messer verletzt. Polizeiangaben zufolge war auch sein Motiv Rache für die Politik westlicher Staaten gegenüber Irakern und Palästinensern. Im Oktober waren bei Bombenexplosionen in einem Touristengebiet an der ägyptischen Grenze zu Israel am Roten Meer 34 Menschen getötet worden.
Im September 1997 erschossen Bewaffnete neun deutsche Touristen und ihren ägyptischen Busfahrer vor dem Ägyptischen Museum in Kairo. Sechs weitere Deutsche wurden damals verletzt. Zwei Monate später griffen Bewaffnete Touristen in Luxor im Süden des Landes an. Dabei wurden insgesamt 71 Menschen getötet, davon 58 Touristen.
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