Ragger ließ wissen, dass es sein “persönlicher Wunsch” gewesen sei, die Parteiführung am kommenden Landesparteitag Anfang Juni “in neue Hände zu legen”. Damit sei auch der Wechsel am Landesratssessel verbunden.
“Ziel war nie, Landeshauptmann zu werden”
Christian Ragger meinte, er sei stolz über das Gelingen der Konsolidierung der Kärntner Freiheitlichen. “Mein Ziel war es aber zu keinem Zeitpunkt, selbst Landeshauptmann werden zu wollen und als Kandidat für dieses Amt in eine Wahlauseinandersetzung zu gehen.” Gernot Darmann sei “der beste Mann” für diese Aufgabe, Ragger selbst habe ihn Bundesparteichef Heinz-Christian Strache vorgeschlagen.
Ragger will sich in Zukunft mehr der Arbeit in seiner Anwaltskanzlei widmen. “Die Erreichung des Ziels eines starken freiheitlichen Wahlergebnisses bei den kommenden Landtagswahlen ist ein so zeitintensives Unterfangen, dass das mit meinen privaten beruflichen Plänen nicht vereinbar ist”, sagte er.
Ragger werde aber “selbstverständlich weiterhin Teil des freiheitlichen Teams” bleiben, die Obmannschaft im Bezirk Wolfsberg werde er behalten und “im Einvernehmen mit allen Verantwortungsträgern der Landes- und Bundespartei das freiheitliche Team im Nationalrat verstärken”.
Für Ragger müssen mehr als 30 auf NR-Mandat verzichten
Auch kündigte Ragger an, künftig “das freiheitliche Team im Nationalrat zu verstärken”. Sein Nachfolger im Land, Gernot Darmann, hat dort ein Mandat, das er zurücklegen wird. Aber die beiden können nicht einfach tauschen. Denn Mandate im Nationalrat werden strikt nach Listen vergeben. Deshalb müssen für Raggers Einzug mehr als 30 Blaue verzichten.
Damit der Kärntner Ex-Chef ins Hohe Haus kommt, ist nämlich eine gröbere Rochade nötig: Darmann hat sein Mandat über die Bundesliste bekommen, auf der steht Ragger aber nicht – sondern nur auf der Kärntner Landesliste. Also muss einer der beiden FPÖ-Abgeordneten der Landesliste auf die Bundesliste wechseln, damit Ragger eines der zwei Kärntner Mandate bekommt.
Diese halten derzeit Wendelin Mölzer und Erwin Angerer. Mölzer steht auf der Bundesliste auf Platz 30, Angerer erst auf 60. Wechselt Mölzer sein Landes- gegen ein Bundesmandat aus, müssen dafür elf Bundes-Kandidaten eine Verzichtserklärung unterschreiben – wobei etwa auch Mario Kunasek vor ihm steht, der im steirischen Landtag sitzt. Ragger wiederum steht auf der Landesliste auf Platz 26. Damit ihm Mölzers bisheriges Mandat zugeteilt wird, müssten 22 Freiheitliche erklären, nicht ins Parlament zu wollen.
Wird der Abtausch über Angerers Landtagsmandat vollzogen, wären es noch 30 Kandidaten mehr – also in Summe mehr als 60 -, die den Verzicht erklären müssten. (APA)
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