Ein Sprecher der Extremistengruppe Al-Shabaab sagte, einer ihrer Kämpfer habe ein mit Sprengstoff beladenes Auto in das Tor eines Stützpunkts von Soldaten aus Äthiopien gerammt und eine Bombe gezündet. Die Shabaab-Kämpfer hätten dann den Stützpunkt überrannt und 60 äthiopische Soldaten getötet. Ihre eigenen Verluste gab er mit 16 an. Die Terrormiliz bekannte sich auch über einen ihr nahe stehenden Radiosender zum Anschlag.
Ein Sprecher der AMISOM bezeichnete die Angaben der Extremisten als Lüge. Eigene Verlustzahlen gab er aber nicht an. Nach seinen Worten töteten die AMISOM-Soldaten 110 Al-Shabaab-Kämpfer und erbeuteten eine große Menge Waffen.
Einwohner von Halgan in der Region Hiiran, in der sich der Stützpunkt der Friedenstruppe befindet, berichteten, sie hätten eine heftige Explosion und ein darauffolgendes intensives Feuergefecht gehört. Mindestens eine Stunde lang seien Schüsse gefallen. Ein Einwohner Halgans berichtete, die AMISOM-Truppe habe die Stadt wieder unter Kontrolle. Sie sei aber weitgehend verlassen. Er habe fünf Zivilisten gesehen, die durch verirrte Kugeln in ihren Häusern getötet worden seien.
Nach Angaben des örtlichen Beamten Abdi Warsame sollen die Kämpfe rund eine Stunde angedauert haben. “Wir wissen noch nicht, wie viele Soldaten getötet wurden”, fügte er hinzu. Die Streitkräfte haben demnach mindestens zehn der Kämpfer getötet.
Die äthiopischen Soldaten sind Teil der Friedenstruppe AMISOM in Somalia, an der sich mehrere afrikanische Staaten beteiligen. Die Truppe soll die vom Westen unterstützte Regierung Somalias sichern, die von den Extremisten bekämpft wird.
Die Al-Shabaab will seit Jahren einen sogenannten Gottesstaat in dem Land errichten. Die Terrorgruppe hat nach Schätzungen 7.000 bis 9.000 Mitglieder. Zwar vertrieben Regierungstruppen und AU-Soldaten die Extremisten 2011 aus Mogadischu, Al-Shabaab beherrscht aber noch weite Teile Mittel- und Südsomalias. Die Miliz hat Verbindungen zum Terrornetzwerk Al-Kaida und kooperiert mit der Terrorsekte Boko Haram in Nigeria.
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