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Kabul: Taliban zetteln Gefängnisrevolte an

Bei einer Revolte in einem berüchtigten Hochsicherheitsgefängnis in der afghanischen Hauptstadt Kabul ist es zu schweren Zusammenstößen zwischen Häftlingen und der Polizei gekommen.

Der afghanische Fernsehsender Tolo TV und die britische BBC berichteten am Sonntag übereinstimmend, vier Insassen des Pul-i-Charkhi-Gefängnisses seien getötet worden. Laut Tolo TV eröffneten Polizisten das Feuer auf die Meuterer. Ein Sprecher des Justizministeriums in Kabul sagte, es habe mehrere Verletzte gegeben. Todesopfer bestätigte er nicht.

Der Sprecher des Justizministeriums sagte, rund 1.300 Gefangene hätten am Samstagabend den Frauenflügel der Haftanstalt angegriffen und zwei Wärterinnen als Geiseln genommen. Die BBC berichtete, die Revolte sei von inhaftierten Anhängern der radikal-islamischen Taliban und des Terrornetzes Al Kaida ausgegangen. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Kabul sagte, 800 Soldaten unterstützten Sicherheitskräfte im Gefängnis bei dem Versuch, die Situation wieder unter Kontrolle zu bringen.

Vor einem Monat waren sieben Taliban-Kämpfer aus Pul-i-Charkhi geflohen. Zehn Gefängniswärter waren im Zusammenhang mit der Flucht festgenommen worden. Im Juli vergangenen Jahres war es vier El-Kaida- Terroristen unter bisher ungeklärten Umständen gelungen, aus dem stark gesicherten Militärgefängnis auf dem US-Stützpunkt Bagram nördlich von Kabul auszubrechen. Sie hatten sich in einem vom Nachrichtensender Al-Arabiya ausgestrahlten Video mit ihrer Flucht gebrüstet. Den Männern war es gelungen, sich erneut den arabischen Al-Kaida-Kämpfern anzuschließen.

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