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Kabul: Explosion nahe US-Botschaft

Beim schlimmsten Selbstmordanschlag in Kabul seit fünf Jahren sind am Freitag rund ein Dutzend Menschen getötet worden. Taliban bekennen sich zu Attentat.

Laut Polizei und Rettungssanitätern gab es bei der Explosion einer Autobombe 16 Tote, sieben davon Ausländer. Die US-geführte Koalition sprach von zehn Toten, darunter acht einheimischen Opfern. Es wurden offenbar auch zwei US-Soldaten getötet, außerdem gab es mindestens 23 Verletzte.

Der Anschlag wurde in der Früh weniger als hundert Meter von der schwer gesicherten US-Botschaft entfernt verübt. Der Attentäter benutzte den Angaben zufolge eine Autobombe und sprengte sie auf einer der belebtesten und zugleich am besten geschützten Straßenkreuzungen von Kabul in die Luft.

Bei einem weiteren Anschlag in Farah wurden dem italienischen Verteidigungsministerium zufolge vier Soldaten des Landes verletzt. Den Angaben zufolge handelte es sich um einen „zusammengebastelten Sprengsatz“, der explodiert sei, als das italienische Militärfahrzeug passierte. Farah liegt im Südwesten des Landes.

Seit Beginn des Jahres hat die Gewalt in Afghanistan in einem Ausmaß zugenommen, wie es das Land seit dem Sturz der radikal-islamischen Taliban Ende 2001 nicht mehr erlebt hat. Selbstmordanschläge sind Teil der Strategie der Taliban, die westlichen Streitkräfte aus dem Land zu treiben und Präsident Hamid Karzai zu stürzen. Die meisten Attentate werden im Süden, dem Stammland der Taliban, verübt. Die Zahl der Anschläge hat sich aber auch in Kabul erhöht.

Ende Juli hat die NATO ihren Friedenseinsatz ausgeweitet und das Kommando über die internationalen Truppen in weiten Teilen des Landes übernommen. Um den Widerstand der Taliban zu brechen, begann sie vor knapp einer Woche mit einer Offensive in der Provinz Kandahar.

Taliban bekennen sich zu Attentat

Die Taliban-Rebellen haben sich zum schlimmsten Selbstmordanschlag in Kabul seit fünf Jahren bekannt. Bei dem Attentat an der US-Botschaft kamen am Freitag möglicherweise bis zu 16 Menschen ums Leben. Unter den Todesopfern waren der Polizei und Rettungssanitätern zufolge auch sieben Ausländer. Ihre Nationalität war zunächst unklar.

Bei ihnen handelt es sich um Soldaten und private Personenschützer. In der afghanischen Hauptstadt sind im Rahmen des NATO-Friedenseinsatzes in dem Land auch deutsche Soldaten stationiert.

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