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Juwel auf dem „Ölberg“

Die Kriegergedächtniskapelle auf dem Ölberg
Die Kriegergedächtniskapelle auf dem Ölberg ©Agnes Kaufmann
Die Kriegergedächtniskapelle in Bezau wurde vom heimischen Künstler Kaspar Albrecht gestaltet.

Bezau. Unweit vom Ortszentrum, liegt auf einer kleinen Anhöhe, dem so genannten „Ölberg“, die Kriegergedächtniskapelle der Bezauer. Die römisch-katholische Kapelle wurde im Jahre 1924 nach den Plänen des Architekten und Bildhauers Kaspar Albrecht errichtet. Albrecht wuchs in einer kinderreichen Familie in Au-Rehmen auf. Mit dem Besuch der Staatsgewerbeschule in Innsbruck in den Jahren 1906-1910 begann seine künstlerische Ausbildung. Danach studierte er in München an der Städtischen Gewerbeschule und in Wien bei Josef Müllner an der Akademie der Bildenden Künste. Neben der bildhauerischen Arbeit war er auch baukünstlerisch tätig.

Standortfrage

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges befassten sich die Mitglieder des Veteranenvereins Bezau mit der Errichtung eines Kriegerdenkmals. Hierzu wurde vom damaligen Ortsvorsteher Josef Anton Greber ein eigenes Komitee erstellt. Zunächst war die Standortfrage zu klären.
Auf dem Friedhof der Kirche war zu wenig Platz, das Monument sollte doch einigermaßen repräsentativ sein. Auch ein Ehrenmal im Inneren der Kirche erschien vermutlich zu unspektakulär und fand deshalb keine Zustimmung. Letztlich einigte sich das Komitee auf den Standort “Ölberg” in der Parzelle Greben. Die Finanzierung der Kapelle konnte teilweise auf dem Wege einer Lotterie gesichert werden. Am 27. Juli 1924 weihte Prälat Karl Drexel die Kapelle ein.

Gedenktafeln

Der einfache Bau mit Steilgiebeldach ist von einem kleinen Friedhof umgeben. Auf Tafeln am Eingang sind die Namen der Kriegstoten und Vermissten der beiden Weltkriege nachzulesen. Im Betraum der Kapelle befindet sich auf dem Altar eine Holzskulptur (Christus, Maria und die klagenden Frauen). An der Altarwand hängen vier Holzschnitte, auf zwei Tonreliefs unter den Fenstern der Seitenwände sind acht Szenen aus der Kriegszeit dargestellt. Im Jahre 2009 wurde eine Gedenktafel für das Bezauer Euthanasieopfer Jodok Meusburger (1895–1943) angebracht. Am 1. Mai jeden Jahres findet in der Kapelle ein Gedächtnisgottesdienst statt. Der Weg zur Gedächtnisstätte führt am historischen Schützengebäude in der Parzelle „Greben“ vorbei und mündet in einen kleinen Buchenwald. AK

6870 Bezau, Greben 176

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