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Junge Wirtschaft fordert Abschaffung der Lohnnebenkosten für ersten Mitarbeiter

Peter Flatscher (Geschäftsführer JWV) und Stefanie Walser (Vorsitzende JWV)
Peter Flatscher (Geschäftsführer JWV) und Stefanie Walser (Vorsitzende JWV) ©JWV
Feldkirch - Die Junge Wirtschaft Österreich und ihre Landesorganisation in Vorarlberg fordern die Abschaffung der Lohnnebenkosten für den ersten Mitarbeite im ersten Jahr. Stein des Anstoßes: der späte Tax Freedom Day, der Tag, ab dem das Einkommen nicht mehr in Abgaben und Steuern fließt, sondern in die Unternehmen.

Der Tax Freedom Day 2015 am 21. August ist so spät wie nie. „Noch nie war die Quote der Steuern und Abgaben höher. Im Vorjahr war der Tax Freedom Day noch neun Tage früher, am 12. August 2014. Heuer haben wir sogar den Negativrekord aus dem Jahr 2002 überboten“, gibt Peter Flatscher, Geschäftsführer der Jungen Wirtschaft Vorarlberg zu bedenken. Die Steuerreform sei zwar ein erster wichtiger Schritt, aber es müssten weiter Maßnahmen folgen, fordert die Junge Wirtschaft.  Gefordert wird eine Senkung der Lohnnebenkosten – auch die Abschaffung der Lohnnebenkosten für den ersten Mitarbeiter im ersten Jahr.

Hohe Lohnnebenkosten in Österreich

Mit einer Lohnnebenkostenquote von 49,4 Prozent liegt Österreich im Vergleich mit den anderen OECD-Staaten im Spitzenfeld, rechnent die Junge Wirtschaft vor. „Solch hohe Lohnnebenkosten haben weitreichende Folgen für unsere heimischen Unternehmer. Fließt mehr Geld in den Topf für Steuern und Abgaben, bleibt logischerweise weniger über, um in die Zukunft des Unternehmens zu investieren“, so Flatscher.

Aufteilung des Steuer-Euros

Der größte Teil der Lohnnebenkosten fließt in Österreich in die Pensionsversicherungen, gefolgt von der Krankenversicherung. Viele Ein-Personen-Unternehmen würden sich laut Flatscher die Anstellung eines ersten Mitarbeiters nicht leisten können. Bei einem monatlichen Durchschnittsbruttoeinkommens von 2.783,19 Euro eines Angestellten fließen 1.450,10 Euro jährlich in den Topf der Länder und Gemeinden. Auf Platz zwei, mit 1.111,34 Euro, liegen die jährlichen Abgaben und Steuern für soziale Sicherheit und Gesundheit, gefolgt von 618,07 Euro für Steuerzuschüsse zur gesetzlichen Pensionsversicherung.

Tax Freedom Day

Das Konzept des Tax Freedom Day wurde von der Tax Foundation Washington D.C. entwickelt. In Österreich wird der jährliche Tag vom Austrian Economics Center in Kooperation mit dem Karl-Brauer-Institut des Bundes der Steuerzahler Deutschland erarbeitet. Für die Berechnung des Tax Freedom Day dividiert man alle Steuereinnahmen und Sozialabgaben des Landes durch das Einkommen der Haushalte und Betriebe. Der Prozentsatz wird in der Folge auf die 365 Tage eines Jahres umgerechnet. Das Ergebnis ist der Tag, an dem die Steuerzahler genügend verdient haben, um die anfallenden Steuern und Abgaben in diesem Jahr zu bezahlen. Ab diesem Zeitpunkt fließt das Einkommen ins Unternehmen – heuer ab dem 21. August 2015.

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