"Die Jugend hat eindeutig eine positive Meinung zu Europa", sagte Werner Beutelmeyer, Geschäftsführer des market-Instituts. "Es gibt nahezu keine negativen Meinungen oder Meinungslosigkeit zur EU", erklärte er. Besonders die Reisefreiheit, der Frieden sowie die Arbeits- und Bildungschancen überzeugten junge Menschen. Zudem hätten rund zwei Drittel der Befragten angegeben, dass eine funktionierende EU für die persönlichen Lebensziele von großer Bedeutung sei.
"Die Jugend bedeutet Optimismus", sagte Beutelmeyer. Dieser sei der "wesentliche Treibsatz für Aktivität" und korreliere statistisch mit dem Alter, dem Bildungsstandard und dem Geschlecht. So seien tendenziell alte Männer mit niedrigem Bildungsgrad pessimistischer. "Die alten Raunzer jammern über Europa, die Jugend steht mit Begeisterung hinter Europa", schlussfolgerte Beutelmeyer. "Die Jammerer tun nichts, die Optimisten bringen uns voran", fuhr er fort. "Man kann stolz auf diese Jugend sein, mit dieser Jugend ist ein Europa zu machen", unterstrich der Geschäftsführer.
Wunsch nach besserer Zukunft
71 Prozent der jungen Österreicher wünschen sich von der Politik einen größeren Fokus auf Jugend und Zukunftsthemen. Da die Umfrage zwischen 15. und 18. Mai getätigt wurde, spiegeln die Antworten die Situation vor dem Ende der ÖVP-FPÖ-Koalition wider. Als größte Herausforderungen sehe die jüngere Generation in Österreich den Klimawandel, die Entwicklung der Mietpreise und das Erstarken extremistischer politischer Kräfte.
Leitl, ebenfalls Präsident des European Youth Forum Neumarkt (EYFON), berichtete, dass für 56 Prozent der Befragten ein einiges Europa wichtig für die "europäische Gestaltungsfähigkeit in der Welt" ist. Da die europäische Gesamtbevölkerung lediglich sieben Prozent der Weltbevölkerung ausmache, sei Einigkeit eine Notwendigkeit. "Sonst treten wir von der Bühne ab", meinte Leitl. Wenn Brüssel nicht mit Kompetenzen im Bereich Klima, Migration, Wohlstand und Handelsbeziehungen ausgestattet werde, habe Europa "keine Chance". "Dann reiben sich die restlichen 93 Prozent die Hände", warnte er.
"Die Jugend und ihre Stimme darf nicht überhört werden", so Leitl. Die Umfrage zeige, "welches Potenzial in uns steckt". Ein "gestaltendes Europa" sei für die nächsten fünf Jahre entscheidend, da sich hier die Entwicklung im "Wettstreit der Kontinente" abzeichne. "Kreativität, Sensibilität und Optimismus zeichnet die Jugend aus, wir müssen sie unterstützten", hielt Leitl fest. Er plädierte darum für mehr internationale Vernetzung der Jugendlichen, um nationale Klischees aufzubrechen und schlug darum von der EU organisierte Jugenddialoge vor. "Die EU sollte da zuhören und die Ideen aufgreifen", sagte er.
(APA)
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