Julian le Play setzt mit Unplugged-Album auf ruhigere Töne

Die Motivation dahinter ist schnell erklärt: "Ich hatte bisher fünf Alben veröffentlicht. Von Album zu Album wurde meine Musik poppiger, lauter, expressiver. Weil ich, startend vom Singer-Songwritertum, immer mehr Lust verspürte, ein bisschen was Größeres auszuprobieren." Irgendwann, konkret nach dem letzten Studioalbum, schlich sich bei le Play jedoch das Gefühl ein, das ausgereizt zu haben. Also ging es zurück zum Ursprung und in einige der schönsten Konzerthäuser. "le Play Unplugged" wurde im Grazer Orpheum, im Wiener Konzerthaus, in der Kölner Kulturkirche und im Stadttheater Berndorf aufgenommen.
Drei Phasen im Leben
Die Songs auf dem Doppelalbum (mit Vinyl-Bonustracks) bzw. auf der Dreifach-CD sind in die Kapitel "Suchen", "Finden" und "Loslassen" geteilt, so wie es bei den Shows auch der Fall war. "Ich wollte keines dieser langweiligen Unplugged-Konzerte machen - mit zwei Akustikgitarren und na ja -, sondern Dramaturgisches bieten und mit einem emotionalisierenden Thema arbeiten", sagte der Sänger. "Ich überlegte, welche Phasen es im Leben jedes Menschen gibt. Das sind drei: Suchen, Finden und Loslassen. Die wiederholen sich auch ständig. Das geht von Liebe über das Zuhause bis zum Auto. Wir sind immer wieder konfrontiert, durch diese drei Gefühlszustände zu gehen."
Eine Songauswahl sei ihm nicht schwer gefallen: "Ich bin draufgekommen, dass ich jedes Lied, das ich je geschrieben habe, in einen dieser Töpfe geben kann. Die Töpfe haben sich wie aus Zauberhand gefüllt. Natürlich habe ich geschaut, dass Songs dabei sind, die man kennt." Für den Künstler ergaben sich durch die Beschäftigung mit seinem bisherigen Werk neue Erkenntnisse: "Ich habe jetzt zu manchen älteren Songs ganz andere Geschichten. Ich war überrascht, wie viel mehr Sinn die jetzt für mich machen."
Vom Konzerthaus in die Elbphilharmonie
2026 setzt le Play die Unplugged-Tour fort, sie wird ihn sogar nach Hamburg in die Elbphilharmonie führen. "Allerdings noch in den kleinen Saal", schmunzelte er. Wiener Fans kommen noch heuer auf ihre Kosten, am 7. Dezember steht im Großen Saal im Konzerthaus eine "le Play Unplugged Weihnachtsshow" auf dem Programm. "Ich singe meine Songs, vielleicht auch ein, zwei Weihnachtslieder. Vermutlich werde ich auf der Bühne neue Songs ausprobieren, an denen ich derzeit arbeite."
Ob sich das Projekt auf sein derzeitiges Songwriting ausgewirkt habe? Le Play nickt: "Ja, das Fokussieren aufs Wesentliche! Mit dem Unplugged-Album habe ich gecheckt, je mehr Luft ein Song hat, je mehr Zwischenräume sind, desto besser ist es. Man kann mehr auslösen, wenn man Dinge nicht überdeckt, anstatt zu glauben, man müsse den Gesang noch mit zehn Synthesizern unterstreichen."
(Das Gespräch führte Wolfgang Hauptmann/APA)
(S E R V I C E - Tourdaten auf der Künstlerseite: )
(APA)
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