Drei von vier jungen Erwachsenen im Alter von 14 bis 29 Jahren sind der Ansicht, dass sich die Schere zwischen Armen und Reichen weiter öffnet, und dass sie immer mehr an den Rand gedrängt werden. “Die Hälfte sagt, sie muss sich um sich selbst kümmern”, sagte Tumpel.
Genauso viele stehen durch Arbeit oder Ausbildung stark unter Druck. 15 Prozent der Schüler ab 15 Jahren arbeiten nebenbei, mehr als 40 Prozent tun dies in den Ferien. Fast jeder zweite Studierende ist ganzjährig berufstätig.
Die Sorgen und Wünsche der Jungen müssen ernst genommen werden, so der AK-Präsident. Beschädigt ist das Vertrauen der Jugendlichen in große Wirtschaftsunternehmen (27 Prozent), in die Regierung (27 Prozent) und Religionsgemeinschaften (21 Prozent) – während das Gesundheitssystem hohes Vertrauen genießt (75 Prozent). “Es gilt das Vertrauen in wichtige Institutionen wieder herzustellen”, sagte Tumpel.
Jugendliche kaum noch “egoistische Kämpfer”
Im Vergleich zu früheren Jugendstudien habe sich laut Philipp Ikrath vom Institut für Jugendkulturforschung “das Bild vom egoistischen Kämpfer durch diese Studie relativiert. Der Ruf nach Solidarität wird lauter.” Familie und Freunde haben neuerlich an Stellenwert gewonnen. “Jugendliche haben mehr Problembewusstsein, die Stimme nach gesellschaftlichem Zusammenhalt wird lauter und Sicherheit im sozialen Nahbereich ist wichtiger als Karriere.”
Auch das Interesse der jungen Menschen an Politik ist gestiegen. 16 Prozent zeigten sich sehr interessiert, 38 Prozent zumindest etwas. Für den Jugendforscher ist das ein in Krisenzeiten häufig zu beobachtendes Phänomen. “Die Stimme nach gesellschaftlichem Zusammenhalt wird lauter”, sagte Ikrath. (APA)
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