Mit welchen Gefühlen/Schwierigkeiten haben Jugendliche in der Corona-Pandemie zu kämpfen?
Vanessa: "Der Ursprung allen Übels ist die Angst. Die Angst davor, dass Corona nicht mehr verschwindet und ein Teil unseres Lebens für immer von Maßnahmen begleitet wird. Auch Unsicherheit in Bezug auf Ausbildung und Beruf spielen eine große Rolle. Es ist verständlich, dass die Jugend Angst hat. Denn es ist ein Gefühl wie jedes andere, wichtig ist nur, dass man lernt damit umzugehen. Es gibt immer die Möglichkeit, Hilfe in Anspruch zu nehmen – sei es durch Familie, Freunde oder auch Jugendarbeiter."
Wenn es innerhalb der Familie oder dem Freundeskreis Meinungsverschiedenheiten oder sogar Krisen gibt – wohin können sich Jugendliche wenden?
Nadine: "Derzeit sind die Jugendräume leider geschlossen, allerdings können sich die Jugendlichen telefonisch an uns wenden. Außerdem gibt es die Möglichkeit, uns während der mobilen Jugendarbeit anzutreffen. Wir fahren regelmäßig die Jugend-Hotspots im Bregenzerwald ab, um die Jugend über Corona-Updates zu informieren und über ihre Sorgen zu sprechen. Wir sind für euch da und behandeln eure Anliegen – egal welcher Art – neutral und vertraulich."
Wie hat sich der Alltag für Jugendliche verändert?
Vanessa: "Lang anhaltende Isolation und Kontaktverbote sind für junge Menschen große Belastungen. Gerade in dem Alter ist der Austausch und die Zeit mit Gleichaltrigen bzw. Freunden wesentlich für die Entwicklung und das Wohlbefinden. Vorher hatten die Jugendlichen fest vorgegeben Strukturen, die ihnen den Alltag erleichterten. Nun wird der Mensch in seinen Fähigkeiten eingeschränkt und muss seinen Alltag selbst bestimmen. Das führt zur Überforderung und Stress. Wir raten den Jugendlichen, sich pro Tag Highlights zu setzen, um eine geregelte Alltagsstruktur zu erhalten."
Nadine: "Schon einfache Dinge, wie fixe Essenszeiten und Körperhygiene sowie ein Spaziergang an der frischen Luft können den Tagesablauf erleichtern. Darüber hinaus haben sie auch die Chance, durch die vielen Einschränkungen den Fokus auf sich selbst zu legen und vielleicht entdeckt der eine oder andere sogar ein ungeahntes Talent in sich. Im Anschluss findet ihr noch vier Fragen zum Nachdenken. Diese sollen euch bei der Suche nach euren Stärken und Talenten unterstützen, um die Pandemie besser auszuhalten."
4 Fragen zum Nachdenken:
- Darauf freue ich mich:
- Wer tröstet mich & wie:
- Damit es mir gut geht, brauche ich:
- Mit echten Superkräften könnte ich:
"Glückssteinchen"-Spiel
Nimm dir drei kleine Gegenstände (zb. Steinchen) und leg sie in deine Hosentasche. Für jedes positive Highlight, dass du erlebst, darfst du ein Gegenstand in die andere Hosentasche legen. Am Ende des Tages schaust du in die Hosentasche mit den Highlights und holst die Gegenstände noch einmal hervor. So kannst du dich noch einmal an die schönen Momente erinnern.
Kontakt:
0664/2105964
jugend1@ojb.at
nadine.stolz@gmail.com
(VOL.AT)
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