Zu Beginn des Jahres 1988 ging im Wiener Rathaus eine nicht unbedeutende Rochade über die Bühne: Der damalige Bürgermeister Helmut Zilk verkündete den Rücktritt von Umweltstadtrat Helmut Braun . Als Nachfolger wurde der rote Gemeinderatsabgeordnete Michael Häupl nominiert, dessen Angelobung schließlich am 29. Jänner erfolgte. 25 Jahre später gehört der damalige Neuzugang und nunmehrige Bürgermeister zu den wohl prominentesten Politikern des Landes.
Michael Häupl feiert Jubiläum
Dass das Stadtoberhaupt seine Regierungskarriere im Umweltressort begann, hat auch mit seinem Vorleben zu tun: Häupl studierte Biologie und Zoologie. Ab dem Jahr 1975 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Naturhistorischen Museum und promovierte zwei Jahre später über die Schädelkinetik bei Gekkoniden, den Kleinechsen der Tropen. Politisch sozialisiert wurde er unter anderem im VSStÖ, dessen Bundesvorsitzender er von 1975 bis 1977 war. 1983 erfolgte der Einzug in den Gemeinderat.
Als politischer Ziehvater gilt Helmut Zilk, auf dessen Wunsch Häupl in die Regierung wechselte. Der nächste Karriereschritt erfolgte 1993, als Häupl die Nachfolge von Hans Mayr als Wiener SPÖ-Vorsitzender antrat. Die Wahl zum Stadtoberhaupt ging schließlich am 7. November 1994 vonstatten. Damit übertrumpfte Häupl seinen Mentor in Sachen Machtfülle: Denn beide Ämter – Parteichef und Bürgermeister – waren zu Zilks Zeiten getrennt.
Vom Umweltstadtrat zum Wiener Bürgermeister
Eines der ersten “bilateralen” Treffen des neuen Stadtrats betraf übrigens die Entsorgung von Altbatterien, die Zukunft des Wienerwalds und das Forcieren von Flaschenmilch. Letztere ist zwar inzwischen aus den meisten Regalen wieder verschwunden – die Unterredung stand aber am Beginn einer wichtigen, seit Jahrzehnten gut funktionierenden Achse: Gesprächspartner war der heutige Landeshauptmann Niederösterreichs, Erwin Pröll, damals niederösterreichischer Umweltschutzreferent und Landeshauptmann-Stellvertreter.
Das 25-Jahr-Jubiläum wird heute, Dienstag, im Rahmen eines Festempfanges im Rathaus begangen. Und es ist keinesfalls ausgeschlossen, dass der 63-jährige Stadtchef im Amt noch mehrere Feste feiern wird – da er es sich durchaus vorstellen kann, 2015 in Wien noch einmal zu kandidieren, wie er zuletzt wiederholt betont hat. Mit ein Grund dafür könnte sein: Die seit rund zwei Jahren aufrechte Koalition mit den Grünen scheint relativ reibungslos zu funktionieren. Gegenwind kam zuletzt eher von den eigenen Genossen – nämlich nach der jüngsten Heeres-Volksbefragung, die für die SPÖ bekanntlich nicht erfreulich endete. Sie war von Häupl vor der Wien-Wahl 2010 angeregt worden. (APA)
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